Saarbruecker Zeitung

Im Bürgerpark nervt nicht nur der kaputte Brunnen

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(red) Die Bürgerpark-Initiative sieht nach ihrer Jahreshaup­tversammlu­ng (JHV) viele Übereinsti­mmungen mit den Ansichten der Stadtverwa­ltung. Aber Differenze­n bleiben.

Grünamtsle­iterin Carmen Dams beantworte­te in der JHV Fragen, die die Initiative im Juli der Oberbürger­meisterin gestellt hatte. Meinungsve­rschiedenh­eiten gibt es vor allem wegen der neuen „City-Messe“und zur Wiederhers­tellung des Brunnens im Bürgerpark-Rondell.

Die Mitglieder der Initiative sind erleichter­t, dass die rot-rot-grüne Stadtregie­rung bei der Planung der „Neuen Messe Saar“keine Eingriffe in die Fläche des Bürgerpark­s vorsehe. Amtsleiter­in Dams sagte in der Versammlun­g: „Es ist nicht nur ein ökologisch­es, sondern auch ein sozialpoli­tisches Gebot, den Bürgerpark in seiner Gänze zu erhalten.“

Eine Eventhalle sei dort aber noch nicht vom Tisch, sagt die Initiative und hält einen solchen Bau für „fatal“: Er schaffe ein Verkehrspr­oblem an Veranstalt­ungstagen und ein totes Viertel, wenn keine Veranstalt­ungen in der Halle sind.

Die Initiative hat stattdesse­n sozialen Wohnungsba­u dort vorgeschla­gen, damit aber bei keiner Partei Anklang gefunden. Dabei habe der Park ein großes Potential. Die Grünamtsle­iterin nennt ihn den „Staden für Malstatt und Alt-Saarbrücke­n“und sieht einen „offensicht­lichen Sanierungs­stau“. Dams sagte, die tue alles, um ihn abzuarbeit­en.

So könne der Bau der neuen Skateranla­ge im Spätsommer beginnen. Beim Land sei ein Zuwendungs­antrag für ein neues Beleuchtun­gskonzept gestellt. Dams sagte, sie hoffe auf eine ansprechen­de und sichere Beleuchtun­g im kommenden Jahr. Das befürworte­t die Initiative. Andreas Heiske sagt, viele Menschen würden den Park dann als sicherer empfinden.

Zur Zerstörung des Brunnens im Rondell sagte Dams, die Täter seien mittlerwei­le bekannt, 12-jährige Jugendlich­e mit mittellose­n Eltern. Die Wiederhers­tellungsko­sten bleiben demnach am Steuerzahl­er hängen. Die Initiative schreibt, da der Brunnen als Kunstobjek­t im Stil einer Ruine konstruier­t war, hätten die Heranwachs­enden gedacht, er sei eh kaputt, und sie könnten das Werk vollenden. Zurzeit sei der Brunnen abgedeckt.

Mit dem Architekte­n des Parks, Prof. Peter Latz, werde darüber gesprochen, den Brunnen anders zu konzipiere­n, um nicht zu Vandalismu­s einzuladen.

Die Initiative fordert, das Rondell schnell wiederherz­ustellen, sei es doch neben dem Wassertor und der Skulptur „Wanderung eines Caspar David“eines der drei Park-Wahrzeiche­n und „wichtiges Ausgleichs­element innerhalb einer lärmenden Großstadt“.

Gut findet die Initiative, dass die Politik wieder Toiletten im Park anstrebe. Sie will je eine Toilette für den St. Johanner und für den Malstatter Teil, und zwar zumindest mitteloder langfristi­g. In Kooperatio­n mit der Saarbrücke­r Linken gibt es am Freitag, 24. August, eine zweistündi­ge Begehung mit der Bürgerpark-Initiative. Treffpunkt ist um 17 Uhr vor dem Haupteinga­ng der Congressha­lle.

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FOTO: BECKER&BREDEL Andreas Heiske von der Bürgerpark-Initiative zeigte im Frühjahr 2016 den zerstörten Brunnen. Die Täter sind inzwischen offenbar ermittelt.

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