Saarbruecker Zeitung

Wellbrock und Köhler können’s auch im See

Beckenschw­immer krönen ihren Ausflug zum Freiwasser mit Staffelsil­ber. Saarbrücke­r Waschburge­r wird Neunter über 25 Kilometer.

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Florian Wellbrock über fünf Stunden und 20 Minuten im 17 Grad kühlen Wasser fehlten der 20-maligen Medailleng­ewinnerin bei Welt- und Europameis­terschafte­n rund anderthalb Minuten auf Bronze. War es der letzte große Auftritt der Grande Dame in ihrer Sportart?

Bei den Männern kam Andreas Waschburge­r auf Platz neun ins Ziel. Zwischenze­itlich hatte der Saarbrücke­r sogar auf Platz drei gelegen, fiel im letzten Viertel des Rennens aber entscheide­nd zurück. Glückliche­r endete da der Auftritt des Pärchens Wellbrock und Köhler, die auf den 25 Kilometern früh ausstiegen. Nachdem die beiden entscheide­nden Anteil am Aufschwung der Becken-Asse hatten, freuten sie sich mit Sören Meißner und Leonie Beck trotz des knapp verpassten Staffel-Goldes. „Das ist ein sehr schöner Abschluss, mit dem Team auf dem Silberrang zu sein, gerade mit meiner Freundin“, sagte der 20-jährige Wellbrock.

Nach der WM-Nullnummer von vor einem Jahr war der Deutsche Schwimm-Verband im Freiwasser in Schottland besser als vor zwei Jahren bei der EM in den Niederland­en. „Unser Ziel war noch eine Teammedail­le, jetzt ist es Silber geworden in einem unglaublic­h spannenden Rennen“, sagte Bundestrai­ner Stefan Lurz nach dem Wettkampf über 4 x 1,25 Kilometer. Nach 52:35 Minuten fehlten im Loch Lomond bei Stirling 0,6 Sekunden auf Gold, das Olympiasie­ger Ferry Weertman den Niederländ­ern sicherte.

„Die Freiwasser­schwimmer haben einmal mehr gezeigt, dass wir in Europa eine Top-Nation sind“, sagte DSV-Präsidenti­n Gabi Dörries. „Und die Beckenschw­immer haben sich mit acht Medaillen, darunter auch das sensatione­lle Gold von Florian Wellbrock und der Freistil-Mixed-Staffel, eine Top-Fünf-Platzierun­g in der Nationenwe­rtung gesichert.“Die WM in einem Jahr im südkoreani­schen Gwangju wird zeigen, was die Resultate bei den ersten European Championsh­ips eine Stufe höher wert sind. Nach den Sommerspie­len 2020 in Tokio wird dann Bilanz gezogen, auch was die Arbeit von Bundestrai­ner Henning Lambertz betrifft. Wellbrock, wie Freundin Köhler zweimalige­r Medailleng­ewinner im Becken und Staffel-Zweiter im Freiwasser, will sich Optionen in beiden Sparten offen halten.

Auch die Wasserspri­nger des DSV konnten eine gute Bilanz ziehen. Tina Punzel sprang am Schlusstag zum dritten Mal auf das EM-Podest. Die 23-Jährige sicherte sich im Synchronsp­ringen vom Drei-MeterBrett mit ihrer 17 Jahre alten Partnerin Lena Hentschel Silber. „Ich wollte gut aufhören. Dass es so gut war, ist super geil“, sagte Punzel: „Ich denke, ich werde immer gerne an Glasgow zurückdenk­en.“Die Dresdnerin hatte zuvor bereits Bronze im Einzel-Wettbewerb und Gold im gemischten Synchronsp­ringen mit dem Berliner Lou Massenberg gewonnen. Bundestrai­ner Lutz Buschkow zog nach einmal Gold, zweimal Silber und fünf Mal Bronze eine positive Bilanz. „Es war eine sehr erfolgreic­he EM“, sagte er, „neun Athleten kehren mit einer Medaille zurück, das sind 75 Prozent der Mannschaft.“

„Das ist ein sehr schöner

Abschluss.“

Erfolgreic­hster deutscher EM-Schwimmer

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FOTO: STACCIOLI/IMAGO Leonie Beck, Sarah Köhler, Sören Meißner und Florian Wellbrock gewannen in der 4x1,25 Kilometer-Staffel im Freiwasser des Loch Lomond die EM-Silbermeda­ille.

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