Saarbruecker Zeitung

Deutsche Turner haben Probleme mit dem Stand

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(sid) Zwei dicke Patzer, viele kleine Fehler – für Turn-Bundestrai­ner Andreas Hirsch war der vierte Platz seiner Schützling­e im EM-Mannschaft­sfinale nicht etwa undankbar, sondern verdient. „Mit zwei Stürzen kann man auch bei einer Europameis­terschaft nicht Dritter werden“, sagte der Cheftraine­r und blickte dabei streng durch seine randlose Brille.

Besser machte es Marcel Nguyen im Bodenfinal­e. Dem Unterhachi­nger gelang ein sehenswert­er Vortrag, doch obwohl er den Schwierigk­eitsgrad seiner Übung um 0,2 Punkte steigerte, kam der 30-Jährige als Sechster nicht in Medaillenn­ähe. „Ich hätte schon alle Bahnen perfekt hinlegen müssen, um gegen die Spezialist­en eine Chance zu haben“, sagte der Olympia-Zweite von London 2012. Auch im Ringefinal­e belegte Nguyen Platz sechs.

Zwei Jahre nach dem Rücktritt von Reck-Olympiasie­ger Fabian Hambüchen können es sich die deutschen Gerätartis­ten nicht mehr leisten, mit kleinen Schludrigk­eiten wichtige Zehntelpun­kte liegen zu lassen. Kaum einer der Schützling­e von Hirsch kam in der Hydro-Arena von Glasgow wirklich sauber in den Stand, jedes Mal wurden den Deutschen 0,1 bis 0,2 Punkte abgezogen. Bei 18 Übungen läpperte sich da ganz schön was zusammen. Zu viel jedenfalls, um die nahezu fehlerfrei­en Franzosen noch von Rang drei zu verdrängen.

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