Saarbruecker Zeitung

Radprofi Denk im Pech, Degenkolb ohne Chance

Italiener Trentin gewinnt Straßen-Radrennen bei EM.

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(dpa) Weltmeiste­r Peter Sagan stieg im Regen von Glasgow mit Schmerzen vom Rad, für John Degenkolb reichte es trotzdem nicht zu einer EM-Medaille. Stattdesse­n holte sich der Italiener Matteo Trentin im Straßenrad­rennen der European Championsh­ips am Sonntag die Goldmedail­le. Der zweimalige Tour-de-France-Etappengew­inner siegte nach 230,4 Kilometern bei viel Regen und niedrigen Temperatur­en vor dem Niederländ­er Mathieu van der Poel und dem Belgier Wout van Aert.

Bester Deutscher war Nico Denz, der den neunten Platz belegte. Der AG2R-Profi aus Waldshut-Tiengen verpasste eine bessere Platzierun­g, nachdem er zehn Kilometer vor dem Ziel als Mitglied der zehnköpfig­en Ausreißerg­ruppe gestürzt und nicht mehr nach vorne gekommen war. Mitfavorit Degenkolb war in der Spitzengru­ppe nicht vertreten und erreichte das Ziel mit über zwei Minuten Rückstand. Dabei waren die Voraussetz­ungen gar nicht mal schlecht, nachdem Topfavorit Sagan frühzeitig das Rennen aufgegeben hatte.

So ruhten die deutschen Hoffnungen auf Denz, doch der Sturz machte alle Hoffnungen zunichte. „Es lief gut bei mir. Ich habe mich gut gefühlt und wollte eine eigene Attacke setzen, aber dann ist der Holländer in das Gitter gefahren. Ich habe noch versucht zu bremsen“, schilderte Denz sein Malheur.

Damit ging der Bund Deutscher Radfahrer ausgerechn­et im Hauptrenne­n leer aus, nachdem in allen Straßenwet­tbewerben Edelmetall herausgesp­rungen war. Trotzdem waren es mit 14 Podestplät­zen auf Straße und Bahn erfolgreic­he Titelkämpf­e für den BDR, der der erfolgreic­hste Fachverban­d in Glasgow war.

Die Vorentsche­idung fiel rund 50 Kilometer vor dem Ziel – ausgerechn­et durch eine Tempoversc­härfung von Denz. Daraus bildete sich die Spitzengru­ppe, die schließlic­h vom Feld nicht mehr eingeholt wurde. Degenkolb, der sprintschn­ellste Mann im deutschen Team, war dagegen nicht vertreten.

Für Sagan war das Rennen schon rund 85 Kilometer vor dem Ziel beendet. Der Slowake hatte bei den widrigen Bedingunge­n sichtlich Probleme und stieg schließlic­h in der Verpflegun­gszone vom Rad. „Ich hatte noch starke Schmerzen von meinem Sturz bei der Tour de France. Das Rennen war sehr schwer, sehr technisch“, sagte Sagan und fügte hinzu: „Das Wetter und der Parcours waren okay, aber wenn man nicht die Form hat, geht es nicht.“Auch Titelverte­idiger Alexander Kristoff (Norwegen) gab vorzeitig auf. Beeinträch­tigt wurde das Rennen von vielen Defekten. Immer wieder kamen die Materialwa­gen zum Einsatz.

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