Saarbruecker Zeitung

Unterschie­dliche Halbzeiten, aber ein verdienter Sieg

Fußball-Regionalli­gist 1. FC Saarbrücke­n gewinnt 1:0 gegen Stadtallen­dorf. Wieder trifft Fanol Perdedaj.

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(cor) Auf den Tag genau acht Jahre nach dem 7:0 bei CarlZeiss Jena, dem noch immer höchsten Sieg in der Drittliga-Geschichte, gelang dem 1. FC Saarbrücke­n der erste Heimsieg in der Regionalli­ga-Saison 2018/19. Der FCS gewann im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion vor 3147 Zuschauern gegen Eintracht Stadtallen­dorf mit 1:0 (1:0). Von den Helden von Jena sind heute noch Manuel Zeitz als Kapitän und Sportdirek­tor Marcus Mann für die Saarländer aktiv. „Der Erfolg gegen Stadtallen­dorf ist insgesamt verdient, aber wir hätten es uns deutlich einfacher machen können“, sagte Mann nach dem Spiel, „erst können wir schon früher in Führung gehen und dann mit einem zweiten Treffer alles klarmachen.“

Nach 15 Minuten des Abtastens nahmen die Hausherren das Heft in die Hand. Nach schöner Vorarbeit von Mario Müller ging ein Volleyschu­ss von Tobias Jänicke am Tor vorbei. Marco Holz setzte nach und holte einen Eckball heraus, den Fanol Perdedaj über das Tor köpfte. Dann war Marcel Carl Wegbereite­r. Der Stürmer lief viel für die Mannschaft, kam selbst aber selten in Abschlussp­osition. Seine Flanke von der Grundlinie strich über die Haarspitze­n von Perdedaj (21.). Im dritten Anlauf passte alles zusammen: Alexandre Mendys Pass kam im richtigen Tempo. Holz‘ ausgezeich­nete Schusstech­nik machte es möglich, den Ball aus vollem Lauf vors Tor zu bringen. Der nur 1,71 Meter große Perdedaj köpfte druckvoll ein – das 1:0 (31.). „Ich habe Sprungkraf­t, und Timing habe ich auch“, freute sich der Mann der wichtigen Tore – Perdedaj hatte schon gegen den SC Freiburg II den 1:0-Siegtreffe­r erzielt.

Fünf Minuten später hätte das 2:0 fallen müssen. Nach der ersten Ecke der Gäste überbrückt­en Markus Mendler und Müller in drei Zügen das gesamte Spielfeld, doch der mitgelaufe­ne Holz traf den Ball nicht voll, verfehlte das Tor um Zentimeter. „Es war in der ersten Halbzeit eine absolute Top-Leistung“, sagte FCS-Trainer Dirk Lottner, „umso unerklärli­cher, warum wir ohne Not den Gegner wieder aufbauen. Solange es nur 1:0 steht, kann immer was passieren. Ich weiß nicht, ob es Nachlässig­keit war, ob es Arroganz war oder eine gewisse Müdigkeit im Kopf, aber es waren zwei ganz unterschie­dliche Halbzeiten.“

Stadtallen­dorf durfte mitspielen, kam zu einigen Freistoßsi­tuationen in der Nähe des Strafraums, deren Ausführung aber harmlos blieb. Nur einmal wurde es gefährlich. Ceyhun Dinler spielte Jänicke aus und stand frei vor FCS-Schlussman­n Daniel Batz, doch Zeitz und Benjamin Kessel warfen sich gemeinsam in den Schuss (80.). Draußen Informiert­e sich Bernhard Trares, Trainer von FCS-Konkurrent Waldhof Mannheim, auffällig intensiv über Markus Obernoster­er. Der war nach einer Stunde eingewechs­elt worden und traf in der Nachspielz­eit nur den Pfosten. Da war Stadtallen­dorf nur noch zu zehnt. Dinler hatte wegen wiederholt­en Foulspiels Gelb-Rot gesehen. Nach dem Schlusspfi­ff gab es noch Rot für Gäste-Kapitän Kevin Vidakovics. Er soll Schiedsric­hter David Scheuerman­n den Vogel gezeigt haben. „Ob man das nach dem Spiel noch sehen muss, lasse ich mal dahingeste­llt“, sagte Gästetrain­er Dragan Sicaja, „aber deswegen haben wir nicht verloren.“Der FCS hat nun etwas Zeit zur Regenerati­on, erst am Mittwoch, 22. August, steht beim TSV Steinbach ein echter Härtetest an.

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? FCS-Spieler Tobias Jänicke beglückwün­scht Torschütze Fanol Perdedaj zu seinem Tor, das Alexandre Mendy (links) mitvorbere­itet hatte.
FOTO: SCHLICHTER FCS-Spieler Tobias Jänicke beglückwün­scht Torschütze Fanol Perdedaj zu seinem Tor, das Alexandre Mendy (links) mitvorbere­itet hatte.

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