Saarland holt bei Bildung deutlich auf
Wenige Sitzenbleiber, kleine Klassen, gute Forschung: Eine neue Studie gibt dem Land gute Bildungs-Noten.
BERLIN/SAARBRÜCKEN (dpa/SZ/kol) In fünf Jahren von Platz zwölf auf Platz sechs: Das Saarland hat im Bildungsmonitor 2018 der wirtschaftsnahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) von allen Bundesländern den größten Sprung nach oben geschafft. Besonders gewürdigt wurden in der gestern veröffentlichten Erhebung Forschungsorientierung, die Lehrer-Schüler-Relation, die geringe Zahl von Schülern, die eine Klasse wiederholen müssen sowie die Medienkompetenz der Schüler. Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) sprach von einem tollen „Erfolg, den wir mit unseren Schulen in den vergangenen Jahren erreicht haben“.
Im Saarland kommen 13,6 Schüler auf einen Lehrer – bei einem Bundesschnitt von 16,3 ist dies der zweitbeste Wert aller Bundesländer. In der Kategorie Forschungsorientierung erreichte das Saarland den dritten Platz der 16 Bundesländer – hier ermittelten die Verfasser der Studie mit einer Zahl von 4,6 Habilitationsverfahren pro 100 Professoren den zweitbesten Wert nach Bayern. Auch die Pro-Kopf-Forschungsausgaben für Wissenschaftler an den Hochschulen sind im Saarland überdurchschnittlich hoch. Die Studie stellte aber Schwächen bei der IT-Ausstattung der Schulen fest.
Beim Bildungsmonitor werden Daten aus 93 Statistiken ausgewertet. Wie schon seit Jahren führt Sachsen die Liste vor Thüringen und Bayern an. Schlusslichter sind Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Bremen. In der 15. Auflage des Monitors gab es im Gesamtdurchschnitt aber keinen Fortschritt, sondern ein Minus gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Punkte. Die größten Probleme liegen in den Feldern Schulqualität, fehlende Integration und Bildungsarmut.
Die Mängel an den Schulgebäuden wurden in der Untersuchung übrigens noch gar nicht berücksichtigt. Der Investitionsstau liegt laut einer ebenfalls gestern veröffentlichen Schätzung der Förderbank KfW bei 48 Milliarden Euro.