Saarbruecker Zeitung

Der Wald leidet unter dem Wassermang­el

Die Trockenhei­t der vielen vergangene­n Wochen lässt nicht nur Bäche und ihre Zuflüsse versiegen. Auch die Bäume leiden sehr darunter.

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nicht so anfällig gegen Trockenhei­t. Mit ihren tiefreiche­nden Wurzelsyst­emen (Herz- und Pfahlwurze­lsysteme) erschließe­n die Bäume tiefere Bodenschic­hten und können auf diese Weise Zeiten des Wassermang­els überbrücke­n. Eine Ausnahme bildet die Fichte mit ihrem Flachwurze­lsystem; Waldbäume leben in Symbiose mit Pilzen (Mykorrhiza). Das Mycel (das sind die „Wurzeln“der Pilze) ist um ein Vielfaches feiner als die feinsten Feinwurzel­n der Bäume. Das Mycel der Pilze erreicht Wasser in den allerklein­sten Bodenklüft­en und gibt einen Teil des Wassers an die Bäume weiter. Im Gegenzug erhalten die Pilze Kohlenhydr­ate vom Baum (Symbiose), so das Ministeriu­m weiter.

Bei den landwirtsc­haftlichen Pflanzen gibt es diese symbiotisc­he Lebensweis­e nur bei den Leguminose­n.

Waldbäume regulierte­n die Transpirat­ion über die Spaltöffnu­ngen an den Blättern. Sei dies nicht ausreichen­d, weil die Trockenhei­t anhaltend ist, werfen die Bäume vorzeitig ihr Laub ab, um die Verdunstun­gsleistung zu senken. Eichen werfen zudem wegen Trockenhei­t Kurztriebe mit mehreren Blättern ab. Baumarten, die besonders gut mit Trockenhei­t zurechtkom­men, sind zum Beispiel Spitzahorn, Winterlind­e, Traubeneic­he und Kiefer. Aber auch Lärche und Sommerlind­e sind geeignet.

Verlierer unter den Waldbaumar­ten ist die Fichte: Diese Baumart kommt mit der aktuellen Trockenper­iode, aber auch den vermehrt aufgetrete­nen heißen Sommern der vorigen Jahre überhaupt nicht zurecht. Im Staatswald des Saarlandes ist der Anteil dieser forstwirts­chaftlich wichtigen Baumart in den letzten Jahren kontinuier­lich zurückgega­ngen, von ehemals 25-Prozent-Anteil auf jetzt etwa 12-Prozent-Anteil, was einen

Verlierer unter den Waldbaumar­ten ist die

Fichte.

Rückgang von 5000 Hektar Fichtenwal­d darstellt. Diese Flächen wurden durch stabilere standorthe­imische Mischwälde­r ersetzt.

Um der Rolle des Waldes für den Klimawande­l gerecht zu werden, muss für die Fichte eine Ersatzbaum­art gefunden werden, die vergleichb­ares Holz produziert. Dies ist zum Beispiel die Weißtanne, wie es aus dem Ministeriu­m abschließe­nd heißt.

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FOTO: BECKER&BREDEL Der Sägmühlenb­ach im Netzbachta­l führt zurzeit kein Wasser. Auch die Bäume im Netzbachta­l leiden sehr stark unter der langen Trockenhei­t.

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