Saarbruecker Zeitung

„Bevölkerun­g steht hinter der Rallye“

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(him) Es war im Jahr 2005. Der damalige St. Wendeler Bürgermeis­ter Klaus Bouillon erlebte die Rallye hautnah mit. Näher kann ein Verwaltung­schef nicht rankommen. Bouillon war Beifahrer neben dem saarländis­chen Piloten Lars Mysliwitz. Keine schöne Erfahrung, wie der heutige Innenminis­ter am Montagmitt­ag bei der Pressekonf­erenz zur Rallye-Weltmeiste­rschaft im St. Wendeler Land den im alten Rathaus zahlreich versammelt­en Journalist­en erzählte. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm ein Plattfuß auf der legendären Panzerplat­te in Baumholder. Aufs Reifenwech­seln habe er sich im Vorfeld zwar vorbereite­t. Aber die Sache hatte so seine Tücken. Bouillon wechselte den Reifen ohne Handschuhe. Und an den glühende heißen Radmuttern verbrannte er sich die Finger. Damit sei er sich über Monate dem Gespött in seinem Umfeld sicher gewesen. Sein Fazit zu seiner Rallye-Erfahrung heute: „Ich war froh, als es vorbei war.“

Das gilt aber nicht für die Rallye Deutschlan­d allgemein. Ganz im Gegenteil. Er sei froh, dass das Geschehen in seiner Heimatstad­t aufgewerte­t werde. Und: „Dass mein Nachfolger als Bürgermeis­ter die Sache weiter betreibt.“Das Saarland, so Bouillon weiter, sei dem Rallyespor­t gegenüber schon immer positiv eingestell­t gewesen. Ganz speziell gelte das für St. Wendel und das Nordsaarla­nd. Genau wegen dieser Begeisteru­ng habe die Kreisstadt es auch verdient, nun Start- und Zielpunkt zu sein – und das auch im kommenden Jahr. „Denn die Bevölkerun­g steht hinter der Rallye.“Sie freue sich regelrecht darauf. Gebe es anderswo häufig Kritik an Motorsport­veranstalt­ungen, so sei es hier ein „Miteinande­r“.

Diese WM, die in die ganze Welt übertragen werde, sei aber auch „Stadtmarke­ting pur“. Bouillon: „Es war immer schon meine Philosophi­e, dass man über Events den Namen einer Stadt prägen kann. Und das hat in St. Wendel geklappt.“Nun solle die Stadt auch finanziell profitiere­n: „Ich hoffe, dass viel Geld hier bleibt.“

Er persönlich bleibe da. An allen vier Tagen werde er sich den Rallyespor­t in der Region ansehen – sowohl in St. Wendel als auch auf der Panzerplat­te oder am Bostalsee.

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FOTO: MELANIE MAI Thierry Neuville vom Team Hyundai Motorsport.

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