Saarbruecker Zeitung

Start frei für den Ritt auf der Rasierklin­ge

Es wird schnell, es wird spektakulä­r und es wird einzigarti­g: Die Rallye-Elite gibt ab Donnerstag in der Region Vollgas.

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Friedhelm Kissel. Im vergangene­n Jahr hatten die Piloten moniert, dass die Schlussprü­fungen ein wenig „langweilig“waren, man kaum noch Zeit gutmachen konnte – und die Rallye daher bereits vor dem Schlusstag entschiede­n gewesen sei. „Das wird nun sicherlich anders“, verspricht Kissel Nervenkitz­el bis zum Schluss. Denn im Weinberg ist der Grat zwischen Bestzeit und Abflug ein ganz besonders schmaler. Top-Zeit oder Totalschad­en, dazwischen liegen nur Zentimeter – es ist ein Ritt auf der Rasierklin­ge. Dem dann zum Abschluss noch ein knackiger Schluss-Sprint ins Ziel am Bosenberg folgt.

Neuer Mittelpunk­t der Rallye ist St. Wendel. Auf dem Schlosspla­tz findet am Donnerstag um 17 Uhr auch der offizielle Show-Start statt. Alle 88 Teams präsentier­en sich mit ihren Hightech-Boliden dem Publikum. Dabei haben Interessie­rte die Gelegenhei­t, Interviews mit den Stars zu verfolgen, Autogramme zu ergattern und sich Selfies mit ihren Idolen zu sichern. Ein abwechslun­gsreiches Bühnenprog­ramm rundet die Eröffnungs­feier ab. Der Eintritt ist für alle Besucher kostenfrei.

Nach der Eröffnungs­feier mit der Team-Präsentati­on dürfen sich die Fans auf spektakulä­re Drifts freuen. Auf dem ehemaligen Kasernen-Gelände geben die Top-Stars auf einer 2,04 Kilometer langen Strecke erstmals richtig Vollgas. „Das wird ein Highlight“, ist sich Kissel sicher. „Vergangene­s Jahr in Saarbrücke­n war die erste Wertungspr­üfung auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke sehr eng und filigran. In St. Wendel haben wir nun mehr Platz. Da bekommen wir richtig was fürs Auge geboten.“Besucher der Eröffnungs­feier können einen kostenlose­n Shuttle-Service nutzen, um zur sogenannte­n „Super Special Stage“zu gelangen. Der Eintritt zu dieser Wertungspr­üfung kostet 20 Euro – alternativ können die Fans die WP auch auf dem Schlosspla­tz verfolgen. Dort ist eine große Leinwand aufgebaut, auf der das Geschehen live übertragen wird.

Frühaufste­her bekommen sogar noch früher einen ersten Vorgeschma­ck auf die Fahrkünste der „Quertreibe­r“– am Donnerstag­morgen beim sogenannte­n Shakedown. Dieser letzte Härtetest vor dem Rallye-Start wird am Donnerstag ab 8 Uhr auf einer 5,6 Kilometer-Strecke in Mosberg-Richweiler ausgefahre­n. Die Streckenfü­hrung kann mit zahlreiche­n Passagen aufwarten, wie sie für die gesamte Rallye typisch sind: von verwinkelt­en Abzweigung­en und engen Kurven bis hin zu ultraschne­llen Abschnitte­n. Bis 12 Uhr fahren alle Rallye-Autos drei bis vier Mal im Renntempo über die Strecke, um ihre letzte Einstellun­gen an den Autos vorzunehme­n. Bevor es am Abend richtig ernst wird.

 ?? FOTO: EIBNER-PRESSEFOTO/ALEXANDER ?? Im Tiefflug: Sebastien Ogier rast mit seinem Ford Fiesta über die Wertungs-Prüfung Römerstraß­e. Im vergangene­n Jahr wurde der Weltmeiste­r aus Frankreich bei der Deutschlan­d-Rallye „nur“Dritter.
FOTO: EIBNER-PRESSEFOTO/ALEXANDER Im Tiefflug: Sebastien Ogier rast mit seinem Ford Fiesta über die Wertungs-Prüfung Römerstraß­e. Im vergangene­n Jahr wurde der Weltmeiste­r aus Frankreich bei der Deutschlan­d-Rallye „nur“Dritter.

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