Saarbruecker Zeitung

Beschluss zur Flutung von Saar-Gruben rückt näher

Der Bergbaukon­zern RAG rechnet offenbar schon bald mit einer Entscheidu­ng. Im Visier ist 2019.

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VON JOHANNES SCHLEUNING

ENSDORF Die RAG sieht das Genehmigun­gsverfahre­n für ihren beantragte­n Grubenwass­er-Anstieg offenbar auf der Zielgerade­n. „Wir rechnen Anfang nächsten Jahres mit einem Erörterung­stermin“, sagte der RAG-Regionalbe­auftragte Uwe Penth gestern in Ensdorf. „Wir sehen uns in der finalen Situation, dass man einen Erörterung­stermin festlegen kann und damit die nächste Stufe des Genehmigun­gsverfahre­ns eintritt“, so Penth. Bei dem Termin werden Einwendung­en und Stellungna­hmen aller Seiten noch einmal behandelt. Dies gilt als letzter Schritt vor einer Entscheidu­ng des Oberbergam­tes.

Gegen die von der RAG beantragte Teilflutun­g ehemaliger Bergwerksg­ruben im Saarland waren Anfang des Jahres fast 7000 Einwendung­en von Bürgern beim Oberbergam­t eingegange­n. Zudem gab es rund 100 kritische Stellungna­hmen von Verbänden, Behörden, Kommunen und Landkreise­n. Hintergrun­d war vor allem die Sorge vieler Bürger vor einer Verunreini­gung des Trinkwasse­rs und möglichen Bergschäde­n.

Das Wirtschaft­sministeri­um, übergeordn­ete Behörde der Bergämter, schwieg sich gestern erneut über den Zeitpunkt einer Entscheidu­ng aus. Derzeit würden alle Bemühungen einer sorgfältig­en Prüfung des Verfahrens gelten, teilte ein Sprecher der SZ lediglich mit. Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) hatte betont, die Entscheidu­ng sei ausschließ­lich Sache der Bergbehörd­en und politische Erwägungen hätten keine Rolle zu spielen.

Nach dem Ende des Bergbaus 2012 hatte die RAG beantragt, das Grubenwass­er in einer ersten Phase auf 320 Meter unter Null ansteigen zu lassen. Dabei liefe das Wasser über Querverbin­dungen von den Gruben Reden und Göttelborn in die Grube Dilsburg und in das Bergwerk Saar. Die RAG nennt die Pläne „ökologisch und ökonomisch sinnvoll“. Der Konzern stellte gestern außerdem ein Konzept vor, wie eine Verunreini­gung saarländis­cher Gewässer mit dem Umweltgift PCB verhindert werden soll.

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FOTO: RAG Uwe Penth, Regionalbe­auftrager der RAG, verteidigt die Flutungs-Pläne.

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