Saarbruecker Zeitung

Seehofer legt Entwurf für Einwanderu­ngsgesetz vor

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(epd) In der Debatte über eine Öffnung des Arbeitsmar­ktes auch für abgelehnte, aber gut integriert­e Asylbewerb­er kommt entschiede­ner Widerstand aus der CSU. Der bayerische Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) sagte der „Süddeutsch­en Zeitung“, abgelehnte­n Asylbewerb­ern den Zugang zu erleichter­n, könne Deutschlan­d attraktive­r für illegale Zuwanderun­g machen. Sonderrege­lungen könne er sich nur für dringend benötigte Pflegekräf­te vorstellen. Herrmann wandte sich damit gegen den Vorstoß des schleswig-holsteinis­chen Ministerpr­äsidenten Daniel Günther (CDU), der sich dafür ausgesproc­hen hatte, Asylbewerb­ern den Zugang zum deutschen Arbeitsmar­kt zu eröffnen. Rückendeck­ung für einen solchen „Spurwechse­l“in ein Zuwanderun­gsverfahre­n kam hingegen vom Vorsitzend­en der Innenminis­terkonfere­nz, Holger Stahlknech­t (CDU), sowie aus SPD und FDP, Wirtschaft und Gewerkscha­ften. Flüchtling­e sollten vom Aufenthalt­srecht als Erwerbstät­ige oder Studenten nicht länger ausgeschlo­ssen werden, fordert der Deutsche Gewerkscha­ftsbund (DGB).

Unterdesse­n hat Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) nach Informatio­nen des „Handelsbla­tts“die Eckpunkte für ein Einwanderu­ngsgesetz vorgelegt. „Wir werden das Fachkräfte­konzept der Bundesregi­erung neu ausrichten und auf drei Bereiche konzentrie­ren: die inländisch­en, die europäisch­en und die internatio­nalen Fachkräfte­potenziale“, heißt es in dem an die anderen Ressorts verschickt­en Papier. Kriterien sollen demnach Qualifikat­ion, Alter, Sprachkenn­tnisse, der Nachweis eines konkreten Arbeitspla­tzangebots und die Sicherung des Lebensunte­rhalts sein.

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