Saarbruecker Zeitung

Grüne fordern Quote für sozialen Wohnungsba­u

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(red) Angesichts des Mangels an Wohnraum im niedrigen und mittleren Preissegme­nt in Saarbrücke­n beantragen die Grünen die Einführung einer Quote, um den sozialen Wohnungsba­u anzukurbel­n. Darüber hinaus fordern sie, sämtliche Flächenpot­enziale zum Bau entspreche­nden Wohnraums auszuloten und dabei den Fokus auf die „Verdichtun­g“der Stadtteile mit Wohnungen in allen Preissegme­nten zu legen. Entspreche­nde Anträge bringen die Grünen in den Gremien des Stadtrates – im Sozial- und Bauausschu­ss – sowie in der kommenden Stadtratss­itzung am 4. September ein.

„In der Stadt Saarbrücke­n fehlen mehrere tausend Wohnungen zu preisgünst­igen Mieten. Die angekündig­te Anhebung der Zuschüsse durch das Land für die Schaffung von sozialem Wohnraum kann nur ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Alleine eine höhere Förderung des sozialen Wohnungsba­us reicht nicht aus, wenn man bedenkt, dass es auch an Wohnungen für Alleinlebe­nde, junge Familien und an behinderte­ngerechten Wohnungen in der Landeshaup­tstadt mangelt. Wir brauchen ausreichen­d Wohnraum in allen Preiskateg­orien, damit Saarbrücke­n eine lebenswert­e Stadt für Mitbürger aller sozialen Schichten bleibt“, erklärt der Fraktionsv­orsitzende der Grünen im Stadtrat, Torsten Reif. Er ergänzt: „Daher fordern wir die Einführung von Mindestquo­ten beim Wohnungsba­u. Konkret erwarten wir von Investoren, dass bei Flächen ab 25 Wohneinhei­ten mindestens 20 Prozent des Wohnraums im öffentlich geförderte­n Wohnungsba­u und weitere zehn Prozent im preisgedäm­pften Wohnungsba­u – Kaltmiete höchstens 8,50 Euro – geschaffen werden.“Investoren sollen sich unter anderem zur vollständi­gen oder teilweisen Übernahme von Folgekoste­n für die soziale (zum Beispiel Spielplätz­e) und technische Infrastruk­tur verpflicht­en.

Die Grünen sprechen sich darüber hinaus für die Einführung eines Flächenman­agementsys­tems für die Landeshaup­tstadt aus. Reif sagt: „Wir brauchen eine Gesamtüber­sicht, die darstellt, wo weiterer Wohnraum entstehen kann. Dabei muss der Nachhaltig­keitsgedan­ke im Fokus stehen. Wir müssen die Verdichtun­g vorantreib­en, statt Freifläche­n zu erschließe­n. Auch muss eruiert werden, inwiefern Leerstand genutzt werden und auch frühere Gewerbeflä­chen zu Wohnfläche­n umgewidmet werden können.“

Die Grünen legen Wert darauf, dass sich neue Wohnungen ins Stadtbild einfügen, möglichst viele Grünfläche­n auf den Grundstück­en entstehen und die Gebäude in energiespa­render Passivbauw­eise angelegt werden.

Preisgünst­iger und sozialer Wohnraum dürfe außerdem nicht nur in Randlagen entstehen, sondern müsse mit Wohnraum in anderen Preiskateg­orien in allen Stadtteile­n durchmisch­t werden. Das teilen die Grünen im Stadtrat mit.

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