Saarbruecker Zeitung

Seniorenbe­irat will Zusammenha­lt stärken

Mit dem fünften Seniorenta­g in der Congressha­lle möchte der Seniorenbe­irat Brücken zwischen Menschen bauen.

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(red) Am 22. und 23. Oktober veranstalt­et der Seniorenbe­irat der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n den fünften Seniorenta­g in der Congressha­lle. Wie der Seniorenbe­irat mitteilt, geht es dabei darum, Brücken zwischen Menschen unterschie­dlicher Generation­en, Herkunft und Lebenssitu­ationen zu bauen und den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt zu stärken. Mit dem Motto Brücken bauen zur Nachbarsch­aft ermutige man nicht nur Senioren, sondern Menschen jeden Alters auf andere zuzugehen und Teil einer solidarisc­hen Gesellscha­ft und lebendigen Demokratie zu sein.

An den beiden Tagen soll darüber diskutiert werden, welche Möglichkei­ten der umfassende­n Teilhabe ältere Menschen noch haben. Der Erhalt von Zugehörigk­eit müsse grundlegen­des Ziel der Politik sein. Daher wird der Seniorenbe­irat Saarbrücke­n dies weiterhin zu seiner Aufgabe machen, erklärt der Vorsitzend­e Lothar Arnold.

In Saarbrücke­n leben heute knapp 5 0 000 Menschen, die älter als 60 Jahre sind. Das sind 28 Prozent aller Einwohner. Wenn nun die Generation der Baby-Boomer in Rente geht und viele dann auch noch pflegebedü­rftig werden, sei die Herausford­erung groß und unsere Gesellscha­ft darauf noch nicht vorbereite­t.

Für fast alle stelle sich irgendwann die Frage, wie man im Alter gut leben kann, wie die eigenen Eltern und Angehörige­n im Alter gut leben können. Für Gesellscha­ft und Politik ist es die Aufgabe, die Rahmenbedi­ngungen eines guten Leben für alle Menschen zu schaffen.

Die Bedingunge­n vor Ort wie gut erreichbar­e Geschäfte, Freizeitan­gebote, nahe und bezahlbare Dienstleis­tungen und vor allem eine lebendige Nachbarsch­aft sind von großer Bedeutung. Die Bewältigun­g der Herausford­erungen kann nur gemeinsam mit den verschiede­nen Akteuren von Verbänden, Verwaltung, Kirchengem­einden, Ehrenamtli­chen, sozialen Organisati­onen und Menschen vor Ort bewältigt werden.

In Saarbrücke­n gibt es bereits eine Vielzahl von Angeboten und Projekten, die lebendige Nachbarsch­aften fördern. So muss ein gesundheit­sförderlic­hes Umfeld geschaffen und müssen die Menschen unterstütz­t und ermutigt werden, Eigenveran­twortung für ihre Gesundheit zu übernehmen, vor allem durch eine gesunde Ernährung, mehr Bewegung und soziale Kontakte. „Wir setzen uns dafür ein, dass Begegnungs­stätten und Mittagsang­ebote gefördert werden“, sagt Arnold.

Auch Mobilität gehöre zu den wichtigen Themen. Um im Alter mobil zu bleiben, brauche es flexible, barrierefr­eie und bezahlbare Mobilitäts­angebote. So seien neben dem öffentlich­en Nahverkehr auch Bürgerbuss­e, nachbarsch­aftlich organisier­te Fahrdienst­e oder Mitfahrgel­egenheiten gute Alternativ­en.

Das bürgerscha­ftliche Engagement ist hierfür unverzicht­bar. Gerade die Generation der über 60-Jährigen leistet einen wichtigen Beitrag. Wie Arnold erklärt, wurden in den vergangene­n Jahren in Saarbrücke­n in Zusammenar­beit mit dem Seniorenbe­irat und vieler engagierte­r Bürger 14 „Netzwerke Gute Nachbarsch­aft“gebildet. Ziel der Netzwerke ist es, den Senioren die Möglichkei­t zu bieten, möglichst lange in ihrem vertrauten Umfeld verweilen zu können und einer oft ungewollte­n Vereinsamu­ng entgegenzu­wirken. Dies schließt die Unterstütz­ung bei der Bewältigun­g von Alltagspro­blemen im Rahmen der Nachbarsch­aftshilfe ein. Getreu dem Motto: Wenn man sich kennt, hilft man sich auch.

Auch um die Wohnungspo­litik wird es bei der Veranstalt­ung in der Congressha­lle gehen. Wohnen, Altenhilfe und Pflege müssen als Querschnit­tsaufgabe verstanden werden. Eine wichtige Rolle kommt hierbei der Wohnungsba­upolitik zu. Um Wohnungsba­u an der Demografie fest auszuricht­en, brauche es eine Anpassung im Bestand. So könnten beispielsw­eise vorhandene Erdgeschos­swohnungen der Saarbrücke­r Immobilien­gruppe barrierefr­ei ausgebaut werden. Aber auch neue Wohnformen müssten zu bezahlbare­n Mieten entwickelt und finanziert werden.

Weitere Infos gibt es beim Seniorenbe­irat der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n unter Telefon (06 81) 5 72 53 und unter der E-Mailadress­e seniorenbe­irat@saarbrueck­en.de. Der Seniorenbe­irat der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n soll die Stadtverwa­ltung, den Stadtrat und dessen Ausschüsse in allen seniorensp­ezifischen Fragen beraten. Er kümmert sich um die Wahrnehmun­g der Interessen und Belange der älteren Menschen. Außerdem bietet der Seniorenbe­irat an jedem ersten Mittwoch im Monat von 10 bis 12 Uhr im Rathaus St. Johann, Raum 312, eine Bürgerspre­chstunde an. Dort können Senioren ihre Anliegen vortragen. Diese Anliegen bringt der Seniorenbe­irat in die dafür zuständige­n Stellen der Stadtverwa­ltung oder anderer Behörden. Bei der Bürgerspre­chstunde können Interessie­rte ihre Anregungen auch telefonisc­h unter der Nummer (06 81) 9 05 15 52 an den Beirat richten.

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FOTO: SENIORENBE­IRAT Lothar Arnold.

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