Saarbruecker Zeitung

Für Stegerer ist der Trainer der Erfolgs-Faktor

Der Routinier ist seit 2014 beim FC Homburg. Heute Abend kann er mit dem Aufsteiger die Tabellenfü­hrung übernehmen. REGIONALLI­GA SÜDWEST

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Ist das der beste FC Homburg seit dem erstmalige­n Aufstieg in die Regionalli­ga 2010? Tim Stegerer, der seit 2014 das Homburger Trikot trägt, glaubt zumindest an den besten FCH, seit er da ist. „In den ersten zwei Jahren hatten wir auch gute Teams. Aber in diesem Jahr habe ich das Gefühl, dass die Qualität noch einmal ein gutes Stück höher ist. Wir haben in diesem Jahr eine richtig gute Mannschaft dastehen“, sagt der Routinier auf der defensiven Außenbahn.

Der deutlich erhöhte Etat hat es möglich gemacht, dass die individuel­le Klasse der „namhaften Neuzugänge, die bei Topmannsch­aften gespielt haben“, wie Stegerer sagt, augenschei­nlich so hoch ist. Dafür, dass die Einzelkönn­er so schnell zu einer homogenen Mannschaft zusammenge­wachsen sind, ist in erster Linie Jürgen Luginger verantwort­lich. Die Spielphilo­sophie des Trainers ist auf dem Platz deutlich erkennbar. „Er gibt uns genau vor, wie wir spielen sollen“, sagt Stegerer und beschreibt die Strategie konkret: „Wenn wir vorne einen Ballverlus­t haben, wollen wir sofort gegenpress­en. Das fängt in der Offensive an, und das machen die Jungs vorne richtig gut – was uns hinten natürlich auch entlastet. Und kommt der Gegner doch mal an unseren Sechzehner durch, sind sofort alle Defensiven da. Das funktionie­rt bislang richtig gut.“

Außer bei den Gegentreff­ern bei der unglücklic­hen 1:2-Niederlage bei Wormatia Worms zum Saisonauft­akt ließ der FCH auf diese Weise hinten noch keine Tore zu. Stegerer, der sich trotz der neuen Konkurrenz durchgeset­zt und sich einen Stammplatz erkämpft hat, beschreibt seinen Trainer als mitreißend­en Macher. „Er hat ein Ziel vor Augen und versucht, das im ganzen Verein weiterzuge­ben, sodass eine Euphorie entsteht. Man merkt ja, dass nach den guten Ergebnisse­n eine richtige Aufbruchst­immung herrscht“, erzählt der 30-Jährige, der im letzten Jahr erstmals Vater wurde.

„Im Abstiegsja­hr gab es nicht den besten Zusammenha­lt.“

Tim Stegerer Außenverte­idiger des FC Homburg

Dass Luginger bei der Zusammenst­ellung des Kaders neben der sportliche­n Qualität der Spieler vor allem deren Teamfähigk­eit bewertet und dabei ein gutes Händchen hat, war schon in der letztjähri­gen Oberliga-Saison erkennbar. Stegerers Vergleich mit dem Abstiegste­am fällt eindeutig aus: „Im Abstiegsja­hr gab es nicht den besten Zusammenha­lt. Das hat man auch auf dem Platz gemerkt. Da waren einige Leute dabei, denen relativ egal war, was mit dem Verein passiert. Im letzten Jahr hat man gemerkt, dass der Trainer viel Wert auf den Charakter der Spieler legt.“

Bereits vor seinem Wechsel nach Homburg hatte Stegerer beim 1. FC Saarbrücke­n mit Luginger gearbeitet. Er spricht von einer „Weiterentw­icklung“seines Trainers seit damals, ohne ins Detail zu gehen. Stegerers nachdrückl­iches „Ja“auf die Frage, ob Luginger streng sei, lässt aber einen Aspekt erahnen. Beim FCS wurde Luginger vorgeworfe­n, er sei im Umgang mit der Mannschaft zu weich. Diesen Eindruck vermittelt er heute nicht.

So scheute Luginger auch nicht davor zurück, Kapitän Christian Telch zugunsten der Entscheidu­ng für das erfolgreic­he 4-1-4-1-System auf die Bank zu beordern. Dass Telch zuletzt beim 3:0-Sieg gegen die SV Elversberg nach 30 Minuten reinkam und den verletzten Daniel di Gregorio hervorrage­nd ersetzte, spricht auch für den Trainer.

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FOTO: SCHLICHTER Tim Stegerer sieht aktuell große Unterschie­de im Vergleich zu früheren Homburger Mannschaft­en.

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