Wohin mit Matratze und Waschmaschine?
Wo alte Elektrogeräte oder abgelaufene Medikamente entsorgt werden müssen, weiß längst nicht jeder. Ein Überblick.
Elektrogeräte: Relativ eindeutig ist die Gesetzeslage in Sachen Elektroschrott. „Alle Elektrogeräte müssen dem E-Recycling zugeführt werden“, erklärt Felix Poetschke vom Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau. Sie können gefährliche Stoffe wie Batterien oder Akkus enthalten und bestehen womöglich aus wertvollen und wiederverwertbaren Rohstoffen. „Elektrogeräte können in jeden Wertstoffhof gebracht werden“, sagt der Experte.
In den Handel zurückbringen kann man Geräte mit einer Kantenlänge von bis zu 25 Zentimetern oder beim Kauf eines Neugeräts – vorausgesetzt, das Geschäft hat mindestens 400 Quadratmeter Verkaufsfläche für Elektrogeräte. Laut Poetschke seien aber auch viele kleinere Fachhändler und Kaufhäuser zur Rücknahme bereit. Große Warenhändler im Internet tun dies oftmals auch. „Das geht meist ganz einfach mit einem ausgedruckten Retourenetikett“, sagt Poetschke.
Möbel: Lackiertes Holz darf nicht verbrannt werden, Möbel sind daher grundsätzlich Sperrmüll. Möbel mit fest eingebauten elektrischen Bauteilen wie Schränke mit LED-Beleuchtung oder höhenverstellbare Schreibtische zählen mit der ab 15 . August gültigen Neuregelung des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) zum Elektroschrott. Sie müssen dann wie Elektrogeräte getrennt entsorgt werden, falls die elektrischen Teile so verbaut sind, dass sie nicht ohne Zerstörungen ausgebaut werden können.
Matratzen: Für sie gibt es keine einheitliche bundesweite Regelung. Grundsätzlich gehören Matratzen zum Sperrmüll, erklärt Claudia Wieland vom Fachverband Matratzenindustrie. Hier müsse man klären, ob die Entsorger die Matratzen zu Hause abholen oder man sie selbst zur Verwertung bringen muss. Sie rät auch, beim Matratzenkauf im Fachhandel nachzufragen. „Hier wird oftmals der Service angeboten, bei Lieferung der neuen Matratze die alte zu entsorgen.“ Sonstiges: Sperrmüll ist oft ein Sammelsurium an Abfällen. „Leider wird in der Praxis oft viel dazu gestellt, was hier nicht hingehört. Kanister mit Altöl oder Baukeramik wie etwa alte Toiletten oder Waschbecken gehören sicher nicht in den Sperrmüll“, sagt Patrick Hasenkamp, Vizepräsident des Verbandes kommunaler Unternehmen in Berlin. „Also ab damit zu den Recyclingoder Wertstoffhöfen.“ Wer es genau nimmt, muss sogar den Kassenzettel aus dem Supermarkt, die Busfahrkarte oder den Kontoauszug gesondert vom restlichen Papiermüll entsorgen. Sie bestehen nämlich aus beschichtetem Thermopapier. „Abfälle in der Papiertonne sind oft stark verunreinigt“, erklärt Patrick Hasenkamp, Vizepräsident des Verbandes kommunaler Unternehmen. „Vor allem mit beschichteten Verpackungen. Hiervon fallen in Deutschland pro Person und Jahr etwa 60 bis 80 Kilo an.“