Saarbruecker Zeitung

Versteckt und sicher verankert

Um sich vor einem Einbruch zu schützen, sollte man Einbrecher­n den Diebstahl so schwer wie möglich machen. Je komplizier­ter der Zugriff auf die Wertsachen ist, desto eher geben sie auf. Ein Tresor ist ein gutes Beispiel dafür.

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ist. „Der Grad der Einbruchsi­cherheit eines Tresors kommt in der Versicheru­ngssumme zum Ausdruck, für die er geeignet ist“, erläutert Frederic Prudent von der VdS Schadenver­hütung, einem Institut des Gesamtverb­ands der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft in Köln.

Die Wertbehält­nisse werden in Widerstand­sgrade eingeteilt. Sie geben darüber Auskunft, wie stark sie Aufbruchve­rsuchen standhalte­n – also grob gesagt vom einwandige­n Schrank ohne Zertifizie­rung, der nur vor dem raschen Zugriff schützt, bis hin zum hochwertig­en zertifizie­rten Wetterschu­tzschrank, der Millionenw­erte sicher aufbewahre­n kann.

Je höher der Widerstand­sgrad des Tresors ist, umso höher lässt sich der Inhalt versichern. Beispielsw­eise sind beim Widerstand­sgrad N nach VdS-Zertifizie­rung Gegenständ­e bis zu einem Wert von 40 000 Euro versichert, beim Widerstand­sgrad 2 bis zu 100 000 Euro. „Bei sehr hohen Werten verlangen Versicheru­ngen oft zusätzlich die Kombinatio­n mit einer Einbruchme­ldeanlage“, ergänzt Prudent. Eine Zertifizie­rung gibt diese Widerstand­sklassen an. Diese ist meist auf einer Plakette auf der Türinnense­ite zu finden. Sie kann von verschiede­nen Institutio­nen stammen, etwa von der European Fire and Security Group oder von der VdS.

In jedem Fall sollte man sich aber zusätzlich bei seiner Hausratver­sicherung erkundigen, welcher Tresor in Frage kommt. Denn bei den genannten Versicheru­ngssummen handelt es sich nur um Richtwerte. Es kommt vor, dass eine Versicheru­ng einen Tresor akzeptiert und eine andere nicht. „Wählt man das falsche Modell und es wird etwas gestohlen, zahlt die Versicheru­ng gar nicht oder nur teilweise“, warnt Helmut Rieche, Vorsitzend­er der Initiative für aktiven Einbruchsc­hutz „Nicht bei mir!“.

Aber auch ein Tresor ist kein hundertpro­zentiger Schutz vor Diebstahl. Alles, was man bauen kann, lässt sich auch wieder auseinande­rbauen: „Wenn Einbrecher genügend Zeit und das richtige Werkzeug haben, können sie irgendwann jeden Tresor öffnen“, stellt Prudent klar. „Es sollten also keine passenden Werkzeuge in der Nähe des Tresors aufbewahrt werden.“Tresore, die nicht mindestens die Anforderun­gen der Widerstand­sgrads N nach VdS erfüllen, lassen sich innerhalb von wenigen Minuten, oft sogar in Sekunden, öffnen. In den höherwerti­gen Tresorklas­sen kann das mehrere Stunden bis Tage dauern.

Da die Täter in der Regel schnell wieder weg wollen, können gute Tresore aber meist den Diebstahl von Wertsachen verhindern. Sogar von manchem Autoklau wurden Täter schon abgehalten. „Steht ein wertvoller Wagen vor dem Haus, ist das möglicherw­eise eine Einladung für Diebe“, sagt Prudent. „Sie dringen ins Haus ein und suchen den Autoschlüs­sel. Ist der aber gemeinsam mit den Papieren im Tresor verwahrt, müssen sie ohne Beute abziehen.“Harald Schmidt von der Kriminalpr­ävention empfiehlt, den Tresor an einer Stelle zu befestigen, wo ihn nicht jeder sieht. Geeignet für den Privathaus­halt seien Standund Wandtresor­e.

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FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA Ein Tresor im Haus bietet sich für Wertsachen an, die öfter gebraucht werden. Der Rest sollte besser in einem Bankschlie­ßfach aufbewahrt werden.

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