Saarbruecker Zeitung

Stadtrat entscheide­t über Wohnen am Röchlingpa­rk

Stadtrat entscheide­t über Bebauungsp­lan. Vorgesehen sind neue Wohnungen. Anfang 2019 könnten Arbeiten beginnen.

- VON HEIKO LEHMANN Produktion dieser Seite: Alexander Mandersche­id, Matthias Zimmermann

Was geschieht mit dem Röchlingpa­rk am Triller? Am Dienstag, 4. September, will der Saarbrücke­r Stadtrat darüber entscheide­n.

Kommt es zu einem neuen Bebauungsp­lan, ist er in der Regel binnen eines Monats gültig. Dann können Investoren Bauanträge stellen. Bis gebaut werden kann, vergehen dann erfahrungs­gemäß wieder zwischen vier und sechs Monate. Demnach könnte im Frühjahr der Bau von zwölf Häusern (44 Wohnungen) beginnen. Die Fläche umfasst rund zwei Hektar, was in etwa zwei Fußballfel­dern entspricht. Damit beginne für Triller-Bewohner eine ungewisse Bauphase, für die Landeshaup­tstadt, Grundstück­seigentüme­r und Investor eine lange Zeit des Verhandeln­s und der Bürokratie.

Auf dem ehemaligen Röchlingge­lände soll schon seit zehn Jahren gebaut werden. Doch gegen die von der Stadt geforderte­n maximalen Häuserhöhe­n klagte der Grundstück­seigentüme­r zweimal und bekam vor Gericht recht. Beim aktuellen Bebauungsp­lan sind sich Stadt, Kläger und Investor schon länger einig – allerdings nicht die Anwohner.

Baulärm, zu hohe Häuser sowie Straßen und bestehende Gebäude, die durch den Schwerlast­verkehr beschädigt werden, wegfallend­e Parkplätze – dies alles sind Befürchtun­gen der Anrainer, die sie während zwei Bürgervers­ammlungen jeweils im Frühjahr 2017 und 2018 kundtaten.

Anfang dieses Jahres kamen etwa 200 Menschen zur Versammlun­g und nahmen kein Blatt vor den Mund. „Ich wohne direkt an der Straße. Bei mir wackeln schon die Gläser im Schrank, wenn ein großer Lieferwage­n vorbeifähr­t. Ich will nicht wissen, was bei 3500 Lkw passiert“, sagte eine Frau.

Die Stadt habe die Bedenken ernst genommen, teilte ein Verwaltung­ssprecher mit. „Während der einmonatig­en Offenlage des Bebauungsp­lans erreichten uns zudem 40 Stellungna­hmen von Bürgern zu dem Plan. Alle werden beantworte­t“, erklärte Monika Kunz, die Leiterin des Stadtplanu­ngsamtes. Die Bürgerprot­este wirkten zum Teil und flossen in die neuen Pläne ein, versichert­e sie. „Bei der beanstande­ten Höhe handelt es sich um zwei Häuser, und die sind nun anstatt mit vier Geschossen nur mit drei geplant.“

Was den Baustellen­verkehr betrifft, gebe es bereits Gutachten. Jedoch der eigentlich­e Plan stehe erst nach der Ausschreib­ung mit den entspreche­nden Baufirmen an, erklärte Kunz. Was mögliche Straßenode­r Schäden an Mauern oder Häusern angeht, sei die Verwaltung ebenfalls an einer Lösung dran: „Bevor der Bau beginnt, wird ein Gutachter eine Beweissich­erung durchführe­n. Das gilt für die Straßen und für die Mauern und Häuser der Anwohner“, kündigte Kunz an. Es sei das Möglichste unternomme­n worden, „um die Bewohner am Triller zufrieden zu stellen“, sagte die Stadtplanu­ngsamtsche­fin.

Baudezerne­nt Heiko Lukas sieht in dem aktuellen Bebauungsp­lan ebenfalls eine gute Lösung. „Man darf nicht vergessen, dass sich der Investor auf uns und die Anwohner einließ, obwohl er das gar nicht musste.“Theoretisc­h hätte der Investor auf dem Gelände statt 44 Wohnungen 105 Wohnungen bauen lassen können. Lukas: „Dann wäre alles verbaut gewesen, und es gäbe keine Bäume und keinen Wald mehr auf dem Gelände.“Durch den neuen Plan sei klar geregelt, wo gebaut werden darf und welche Bäume stehen bleiben müssen. „Für die Bewohner am Triller hätte alles noch viel schlimmer kommen können“, erklärte Lukas.

Bereits am Donnerstag hatte der Bezirksrat Mitte für den Bebauungsp­lan gestimmt. Es folgen nun am 2. September der Bauausschu­ss, am 4. September die endgültige Entscheidu­ng des Stadtrates.

„Für die Bewohner am Triller hätte alles noch viel schlimmer kommen

können.“

Baudezerne­nt Heiko Lukas

zum verbessert­en Plan, der jetzt dem Saarbrücke­r Stadtrat vorliegt

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FOTO: ROBBY LORENZ Heiko Lukas, Baudezerne­nt der Stadt Saarbrücke­n.

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