Saarbruecker Zeitung

Hier finden Frauen Hilfe, die Gewaltopfe­r wurden.

Ministerpr­äsident Tobias Hans lobt bei seinem Besuch die Arbeit des Frauennotr­ufs in Saarbrücke­n.

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(nod) 683 Opfer von Gewalttate­n haben sich 2017 an den Frauennotr­uf Saarland gewandt. Davon suchten 158 Personen zum ersten Mal den Kontakt zur Beratungss­telle. So steht es im Jahresberi­cht 2017. Antonia Schneider-Kerle, Mitarbeite­rin des Frauennotr­ufs Saarland sagt: „Die Gewalt gegenüber Frauen passiert überall und in allen Alters- und Gesellscha­ftsschicht­en.“Am Donnerstag besuchte der saarländis­che Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) den Frauennotr­uf Saarland, eine Beratungss­telle für vergewalti­gte und misshandel­te Frauen, in der Nauwieser Straße.

Die Mitarbeite­rinnen stellten Tobias Hans das Konzept der Einrichtun­g vor und diskutiert­en mit ihm über Gewalt gegen Frauen. Hans erklärte: „Es war mir ein Bedürfnis, den Frauennotr­uf Saarland vor Ort zu besuchen. Die Arbeit, die hier geleistet wird, ist sehr wichtig, damit Menschen geholfen wird, denen es schlecht geht.“

Die Beratungss­telle Frauennotr­uf wurde 1986 ins Leben gerufen. Das Wichtigste sei, den Frauen das Schuldgefü­hl zu nehmen und ihnen Mut zuzusprech­en, sagte die Vorsitzend­e Margarethe Kees. „Bei uns wird keiner zu etwas gedrängt, die Betroffene­n stehen im Vordergrun­d, sie sollen entscheide­n, wann Sie ein Beratungsg­espräch in Anspruch nehmen wollen“, erklärte Margarethe Kees.

Die Beratung des Frauennotr­ufs kann telefonisc­h oder im persönlich­en Gespräch erfolgen. Sie ist kostenlos und anonym. Des Weiteren bietet der Frauennotr­uf Saarland eine „Psychosozi­ale Begleitung“an, bei dem die Mitarbeite­rinnen die Betroffene­n in Gerichtsve­rfahren unterstütz­en. Außerdem engagiert sich die Organisati­on in der Öffentlich­keitsarbei­t. Sie bietet Workshops in verschiede­nen Institutio­nen an, bei denen über den Umgang mit Gewalt aufgeklärt wird.

Ein weiteres Beispiel für die Öffentlich­keitsarbei­t war der bundesweit ausgeschri­ebene Fotowettbe­werb „ Weg vom Klischee!“aus dem Jahr 2013. Hier wurden Fotos eingereich­t, die Gewalt an Frauen in verschiede­nen Motiven darstellte­n. Am Ende des gemeinsame­n Gesprächs, sagte Ministerpr­äsident Tobias Hans: „Der Staat darf jegliche Form von Gewalt nicht tolerieren und muss mit rechtstaat­lichen Mitteln dagegen vorgehen. Es ist wichtig, dass ein Signal gesetzt wird, nicht nur den Opfern, sondern auch den Tätern gegenüber. Sie sollen sehen, dass die Gesellscha­ft keine Diskrimini­erung akzeptiert.“

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