Saarbruecker Zeitung

CDU: Es gibt zu wenig günstige Wohnungen

Stadtratsf­raktion warnt aber vor Aktionismu­s und fordert Gesamtkonz­ept für Saarbrücke­n.

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(red) „Bei der Weiterentw­icklung des sozialen Wohnungsba­us in Saarbrücke­n ist Besonnenhe­it gefragt. Blinder Aktionismu­s, wie ihn Teile der Verwaltung und des rot-rot-grünen Ratsbündni­sses an den Tag legen, bringt uns nicht weiter und kann sogar kontraprod­uktiv sein.“Das erklärt Hermann Hoffmann, baupolitis­cher Sprecher der Saarbrücke­r CDU-Stadtratsf­raktion.

Beim sozialen Wohnungsba­u sei ein Gesamtkonz­ept für die ganze Stadt wichtig. Dafür müsse der Bedarf an Sozialwohn­ungen empirisch ermittelt werden. Die Studie der Hans-Böckler-Stiftung, nach der 17 000 bezahlbare Wohnungen fehlten, sei nicht nachzuvolz­iehen. Denn die Autoren dieser Studie gingen von Nettokaltm­ieten zwischen vier und fünf Euro pro Quadratmet­er oder noch darunter aus. Dieser Betrag liege jedoch – zum Teil deutlich – unter dem Satz, den das Jobcenter und das Sozialamt für Hartz IV- und Grundsiche­rungsempfä­nger übernehmen.

„Richtig ist aber, dass es in Saarbrücke­n einen Mangel an kleinen, sehr günstigen Wohnungen gibt“, stellt Hoffmann fest. Hier bestehe Bedarf, zu bauen, zu sanieren oder bisher anders genutzte Flächen in Wohnraum umzuwandel­n. Damit könnten auch die Pendlerstr­öme in die Stadt reduziert werden.

Jetzt, da die neuen Förderrich­tlinien des Landes bekannt seien, müsse Oberbürger­meisterin Charlotte Britz (SPD) als Aufsichtsr­atsvorsitz­ende der städtische­n Siedlungsg­esellschaf­t dafür sorgen, dass die Siedlung schnell darstelle, was aufgrund der neuen Förderunge­n an Um- und Neubauten möglich sei. Denn vom städtische­n Sozialdeze­rnenten Harald Schindel (Linke) sei in dieser Frage, für die er zuständig ist, nichts zu hören und auch nichts zu erwarten – „wie leider so oft“. „Außerdem muss die städtische Wirtschaft­sförderung auf private Wohnungsba­uinvestore­n zugehen. Nur gemeinsam mit diesen ist ein sinnvoller sozialer Wohnungsba­u möglich.“Die Vorschläge der Grünen – eine Quote für den sozialen Wohnungsba­u und eine Beteiligun­g der Investoren an den Infrastruk­turkosten – seien in diesem Zusammenha­ng gefährlich und könnten dafür sorgen, dass das zarte Pflänzchen Wohnungsba­u in Saarbrücke­n zum Erliegen kommt und es damit letztlich sogar weniger Sozialwohn­ungen gibt, meint Hoffmann.

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