Saarbruecker Zeitung

Kinderfrei­es Lokal — übertriebe­n oder gut?

Ein Rügener Gastwirt empfängt nach 17 Uhr nur Gäste über 14 Jahren in seinem Restaurant. Dies löste eine Welle von Leserbrief­en aus.

- Patrick Schirmbeck, Völklingen Saskia Hurtak, Saarbrücke­n

der Kinder und ihren Biorhythmu­s einzugehen. Das heißt, anstatt den ganzen Tag mit den Kindern am Strand zu verbringen oder sie auf irgendwelc­he langen, für die Eltern interessan­ten, Besichtigu­ngstouren mitzuschle­ppen, den Kindern einfach mal eine Auszeit und Ruhephase gönnen (Mittagssch­laf). Auch darf man ihnen während des Tages schon was zum Essen geben, sodass sie dann beim Restaurant­besuch nicht ganz so ausgehunge­rt sind. Darüber hinaus muss man als Eltern den Restaurant­besuch nicht unendlich in die Länge ziehen, sodass den Kinder gar nicht erst langweilig wird, oder man nimmt ihnen etwas zur Beschäftig­ung mit. Zudem darf man als Eltern von Kleinkinde­rn auch vor 20 Uhr zum Essen gehen. Niemand erwartet, dass die Kleinen stundenlan­g mit gestärktem Kragen ruhig am Tisch sitzen bleiben, aber ein laut brüllendes Herumlaufe­n und Spielen in den Laufwegen des Serviceper­sonals muss auch nicht sein. Und auch die anderen Gäste haben ein Anrecht auf einen ruhigen Abend. Hier sind dann die erzieheris­chen Fähigkeite­n der Eltern gefordert. Warum die oft überforder­t scheinen, ist ein anderes Thema unserer Gesellscha­ft. Vielleicht sollten wir einfach mal wieder die Worte Rücksicht und Toleranz anwenden. freundlich gefragt. Endlich wird das Kind bedient. Mit keinem Wort wird sein geduldiges Warten anerkannt. Im Einkaufsze­ntrum später soll mein Kind an der Informatio­n den Leergutbon einlösen. Drei Damen dahinter führen ein Privatgesp­räch. Niemand nimmt Notiz vom wartenden Kind. Ein Erwachsene­r kommt. Das Gespräch verstummt. – „Bitteschön?“Er lässt sich bedienen. Kein Wort davon, dass das Kind zuerst da war. Diesen Ladenbetre­ibern rate ich dem Beispiel des Restaurant­besitzers zu folgen: Schild aufstellen. Problem gelöst.

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FOTO: STEFAN SAUER/DPA Rudolf Markl, Wirt des Rügener Restaurant­s „Omas Küche“, hat ein Schild mit der Aufschrift „Adult-Only-Restaurant/ab 17 Uhr bitte ohne Kinder unter 14“aufgestell­t. Dies erregte bundesweit Aufsehen.

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