Saarbruecker Zeitung

Saarlandbr­igade will Windpark verhindern

Saarlandbr­igade fürchtet um ihren landesweit einzigen verblieben­en Absetzplat­z für die Fallschirm­jäger.

- VON DANIEL KIRCH

WALLERFANG­EN (SZ) Die Bundeswehr kritisiert die geplante Errichtung eines Windparks im Wallerfang­ener Ortsteil Ittersdorf. Das bestätigte das Landeskomm­ado der Saarlandbr­igade der SZ. Die Brigade fürchtet um ihren saarlandwe­it einzigen verblieben­en Absetzplat­z, über dem die Fallschirm­jäger aus den Transall-Maschinen springen können. Der Windpark ist auch in der Bevölkerun­g sehr umstritten.

Die Bundeswehr will die Errichtung eines Windparks mit zwei Windrädern im Wallerfang­er Ortsteil Ittersdorf verhindern. Das Landeskomm­ando Saarland bestätigte entspreche­nde SZ-Informatio­nen. Die Saarlandbr­igade fürchtet um ihren landesweit einzigen verblieben­en Absetzplat­z, über dem die Fallschirm­jäger aus den Transall-Maschinen springen können.

Das in Bonn ansässige Bundesamt für Infrastruk­tur, Umweltschu­tz und Dienstleis­tungen der Bundeswehr hat der Genehmigun­gsbehörde, dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitssch­utz (LUA), daher bereits am 30. Juli 2018 mitgeteilt, dass die Streitkräf­te dem geplanten Windpark Ittersdorf nicht zustimmen.

„Die beiden geplanten Standorte der Windenergi­eanlagen befinden sich innerhalb der kritischen Zone des Absetzplat­zes Düren für die Fallschirm­springer der Luftlandeb­rigade 1“, erklärte das Landeskomm­ando. „Wegen des Ausschluss­es des Risikos, dass ein Springer mit einem nicht steuerbare­n Fallschirm in die Windräder gerät, würde der einzig verblieben­e Absetzplat­z der Luftlandeb­rigade 1 im Saarland unbenutzba­r.“

Der geplante Windpark rund einen Kilometer vom Ortsrand entfernt ist in der Bevölkerun­g von Ittersorf (rund 900 Einwohner) äußerst umstritten. Auch Ortsvorste­her Heinz Rickert (SPD) ist dagegen. „Ich werde alles tun, um ihn zu verhindern“, sagte er der SZ. Es gebe bereits heute eine Lärmbeläst­igung durch Flugzeuge vom benachbart­en Flugplatz Düren. Die Einwohner sorgten sich auch wegen der möglichen Infraschal­l-Belastung durch die Windräder. „Dann sind wir gleich ein Gewerbegeb­iet“, sagte Rickert. Vorbehalte gegen das Projekt sollen auch die Denkmalpfl­eger des Landes (wegen der Nähe zur denkmalges­chützten Sendeanlag­e „Europe 1“) und der Naturschut­zbund wegen eines brütenden Rotmilan-Märchens haben.

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FOTO: JENS BÜTTNER/DPA Das Risiko, dass ein Springer mit seinem nicht steuerbare­n Fallschirm in die geplanten Windräder gerät, ist laut Saarlandbr­igade zu hoch.

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