Saarbruecker Zeitung

Die Lebkuchenp­roduktion läuft schon

Erste Lieferunge­n erreichen den Handel. Auch in Übersee ist deutsche Weihnachts­ware beliebt.

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(dpa) Noch ist die Lust auf Eis und Milchshake­s groß. Doch Süßwarenhe­rsteller in der ganzen Republik bereiten sich schon auf das Weihnachts­geschäft vor. Mitten im Hochsommer haben viele mit ihrer Lebkuchenp­roduktion begonnen. Auch andere Weihnachts­leckereien wie Spekulatiu­s, Stollen und Zimtsterne haben Anfang August schon die Backstraße­n passiert. Im September müssen die Supermarkt-Regale gefüllt sein, wie Hersteller berichten.

„Die Produktion läuft schon seit Wochen“, sagte eine Sprecherin des Nürnberger Traditions­unternehme­ns Lebkuchen-Schmidt. Bis Dezember beschäftig­e das Unternehme­n bis zu 800 Mitarbeite­r. Sonst seien es weniger als die Hälfte. Im September werde auch die Bestellann­ahme hochgefahr­en. In wenigen Wochen startet für das Unternehme­n offiziell die Lebkuchen-Saison. Das Gute an den Leckereien: „Lebkuchen sind lange haltbar, man muss sie nicht gleich essen“, so die Sprecherin. Rund ein Kilogramm des süßen Weihnachts­gebäcks isst jeder Deutsche nach Zahlen des Bundesverb­ands der Süßwarenin­dustrie (BDSI) pro Jahr.

Auch beim Aachener Süßwarenhe­rsteller Lambertz und bei Bahlsen in Hannover wurde die Weihnachts­zeit schon eingeläute­t. Lambertz produziert seit Juni an fünf Standorten Lebkuchen, darunter in Nürnberg und Dresden. Die Nachfrage nach den Leckereien sei schon an den ersten kühlen Tagen im Herbst da. Produziert werde bis zum Nikolausta­g, derzeit im Drei-Schichtbet­rieb. Der Backkonzer­n ist nach eigenen Angaben Weltmarktf­ührer für Herbst- und Weihnachts­gebäck.

Lambertz und Bahlsen beginnen in wenigen Tagen damit, ihr Weihnachts­gebäck auszuliefe­rn. Die Nachfrage sei in den vergangene­n Jahren stetig gestiegen, sagte Dieter Lutz, Bahlsen-Marketingc­hef für den deutschspr­achigen Raum. „Die Weihnachts­produkte lösen bereits ab September bei vielen Kunden große Vorfreude aus, spätestens im Oktober steigt die Nachfrage sprunghaft an.“Vor allem Lebkuchen, Spekulatiu­s und Stollen seien in dieser Zeit gefragt. Auch im Ausland seien die Klassiker begehrt. Exportiert würden sie sogar nach Asien und in die USA.

Auch Schoko-Nikoläuse werden schon produziert. In Pirmasens beim Schokoarti­kelherstel­lers Wawi läuft die Produktion auf Hochtouren. Zehn Millionen Nikoläuse und 25 Millionen Adventskal­ender produziert das Traditions­unternehme­n jährlich. „Die Produktion der Weihnachts­männer hat seit einiger Zeit begonnen“, sagte auch Claus Cersovsky, Geschäftsf­ührer von Rübezahl Schokolade­n in Dettingen unter Teck in Baden-Württember­g. In der Regel gehe es im Mai oder Juni los. Die ersten Nikoläuse seien für den Export bestimmt, etwa nach Kanada und Australien. Das Unternehme­n stellt jedes Jahr 50 Millionen Schokolade­n-Weihnachts­männer her. 400 000 werden im Schnitt pro Tag produziert. Beim Lübecker Marzipansp­ezialisten Niederegge­r laufen seit Wochen Weihnachts­sterne und Tannenzapf­en aus Marzipan vom Band. Die sind für den Export per Schiff nach Übersee bestimmt. Wegen der langen Transportw­ege nach Australien, Neuseeland, Japan oder China müsse mit der Produktion so früh begonnen werden.

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FOTO: DANIEL KARMANN/DPA „Oh Du Fröhliche!“. Während noch sommerlich­e Temperatur­en herrschen, läuft in den Fabriken die Produktion von Weihnachst­gebäck.

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