Neue Saison, altbekannter Ärger
Zum Auftakt der Fußball-Bundesliga sorgt der Videobeweis für „Tohuwabohu“und extrem viel Kritik.
inzwischen durcheinanderbringt, bewies Patrick Ittrich in der Schlussphase der Partie VfL Wolfsburg gegen Schalke 04 (2:1). Nach seinem Elfmeterpfiff für den Revierclub zeigte der Schiedsrichter Wölfe-Verteidiger John Anthony Brooks versehentlich Rot, erkannte seine Verwechslung aber sofort selbst und zückte dann Gelb. „Ich habe selten so ein emotionales Spiel erlebt“, gestand Ittrich, der während des Spiels zwei Mal durch den Video-Assistenten korrigiert wurde: „Deshalb war es auch für mich so schwer.“
Die Probleme wirken hausgemacht. Im Gegensatz zur WM in Russland, wo nach offizieller Zählweise nicht einmal in jedem dritten Spiel der Videobeweis zum Einsatz kam, gab es gleich an zahlreichen Bundesliga-Standorten Zündstoff. „Mir hat der Schiedsrichter heute leidgetan, die Konfusion hat Köln reingebracht“, kritisierte Schalkes Manager Christian Heidel und sprach von „Tohuwabohu“: „Der Schiedsrichter hätte wahrscheinlich ein wunderbares Spiel gemacht, wenn der Video-Assistent sich nicht gemeldet hätte.“
Ittrich zeigte Schalkes Matjia Nastasic nach einem Foul zunächst die Gelbe Karte, ehe er den Serben nach dem Studium der Videobilder mit Rot vom Platz stellte (66. Minute). Bei Wolfsburgs Wout Weghorst lief es kurz darauf genau umgekehrt. Erst sah der Niederländer wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit die Rote Karte. Nachdem Ittrich seine Entscheidung aber erneut überprüft hatte, bekam der Stürmer nur Gelb und durfte weiterspielen (69.).
Bei 1899 Hoffenheim richtete sich der Unmut derweil gegen Schiedsrichter Bastian Dankert und dessen Video-Gehilfen Sören Storks. Der größte Streitpunkt war der Elfmeter nach angeblichem Foul an Bayerns Franck Ribéry vor dem spielentscheidenden 2:1 für die Münchner. „Bei der WM wurde der Videobeweis zu etwas gemacht, was er sein soll, eine wunderbare, sinnvolle und gerechte Einrichtung. Und dann kommen wir Deutschen und haben das, was wir heute erlebt haben“, sagte Manager Alexander Rosen.
Mit dieser Ansicht war er nicht alleine. Nürnbergs Trainer Michael Köllner schimpfte nach der 0:1-Niederlage bei Hertha BSC über „Humbug“, Leverkusens Sportchef Rudi Völler sah schon vor dem 0:2 in Mönchengladbach „unglückliche Aktionen“. Auch bei Düsseldorfs 1:2 gegen den FC Augsburg sorgte der Videobeweis für Aufregung.