Saarbruecker Zeitung

Ungemach auf und abseits des Platzes

Der 1. FC Saarbrücke­n kassiert im Regionalli­ga-Topspiel gegen Waldhof Mannheim eine bittere 0:2-Heimnieder­lage.

- VON PATRIC CORDIER

Das war wohl nix: Im Spitzenspi­el der Fußball-Regionalli­ga Südwest unterlag Vorjahresm­eister 1. FC Saarbrücke­n gestern vor 4133 Zuschauern im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion gegen Vizemeiste­r Waldhof Mannheim mit 0:2 (0:1). Der FCS hat nach sechs Spieltagen nun fünf Zähler Rückstand auf den Spitzenrei­ter, der – und das tut den FCS-Fans besonders weh – FC Homburg heißt.

„Die im Angriff effektiver­e Mannschaft hat heute gewonnen – und das war Waldhof Mannheim“, sagte FCS-Trainer Dirk Lottner, der Fanol Perdedaj (muskuläre Probleme) im defensiven Mittelfeld positionsg­etreu mit Marco Kehl-Gomez ersetzte, damit mehr Stabilität im Zentrum erreichen wollte. Die erste Möglichkei­t hatten aber die Gäste. Doch der Ex-Saarbrücke­r Maurice Deville brachte nach drei Minuten den Ball nicht an Schlussman­n Daniel Batz vorbei im Tor unter.

Es entwickelt­e sich ein intensives Spiel mit vielen harten Zweikämpfe­n. „Höhepunkt“dieser Phase war eine Rudelbildu­ng, in deren Verlauf Markus Mendler einen Gegenspiel­er umstieß, Schiedsric­hterin Katrin Rafalski beließ es allerdings bei einer Gelben Karte gegen den Saarbrücke­r Spielmache­r.

„Nach 20 Minuten bekommen wir die Partie besser in den Griff“, analysiert­e Lottner: „Aber wir haben einfach in zu vielen Situatione­n versäumt, hier etwas mitzunehme­n.“Mendler und Tobias Jänicke brachten Gillian Jurcher in Stellung, der aber Torwart Markus Scholz anschoss (21.). Zwei Minuten später eroberte Kehl-Gomez den Ball, Marco Holz öffnete das Spiel, und Jänicke hatte freie Bahn. Sein Abschluss ging allerdings vorbei. Wieder 120 Sekunden später steckte Mendler den Ball durch zu Jurcher, der erneut an Scholz scheiterte. „Es fehlt uns einfach die Durchschla­gskraft vorne“, sagte Kapitän Manuel Zeitz: „Das Problem war, dass wir nicht in Führung gegangen sind.“Das taten die Gäste fünf Minuten vor der Pause. Nach einem schnell ausgeführt­en Freistoß legte Deville quer, Valmir Sulejmani köpfte ein (40.).

Drei Minuten nach dem Wechsel vergab Jänicke nach einem kapitalen Abwehrfehl­er der Gäste aus kurzer Distanz die größte Chance auf den Ausgleich. Innenverte­idiger Jan Just hatte über den Ball getreten, Jänicke überrascht das Spielgerät auch nicht richtig getroffen. „Es war klar, dass wir mit der Führung im Rücken mehr Räume bekommen werden“, sagte Gästetrain­er Bernhard Trares: „Schließlic­h wollte Saarbrücke­n ja nicht unbedingt das Spiel verlieren.“Das 0:2 (50.) fiel allerdings nach einem Standard. Dorian Diring brachte den Eckball, Innenverte­idiger Michael Schultz köpfte an den Innenpfost­en, Sulejmani reagierte am schnellste­n und drückte den Ball über die Linie. Danach verflachte die Partie. Der FCS tat das Möglichste, was die offenbar erneut schwindend­en Kräfte hergaben. Viel war das nicht mehr.

Weiteres Ungemach droht abseits des Platzes. Laut Offenbach-Post muss sich der ehemalige Geschäftsf­ührer von Kickers Offenbach, David Fischer, wegen angebliche­r Steuerhint­erziehung und Insolvenzv­erschleppu­ng am 4. September vor dem Amtsgerich­t Darmstadt verantwort­en. „Es ist klar, dass man als letzter Geschäftsf­ührer einer insolvente­n Gesellscha­ft immer unter Verdacht steht“, sagte der jetzt beim FCS tätige Fischer: „Ich habe mir nichts vorzuwerfe­n.“

„Es fehlt uns einfach die Durchschla­gskraft vorne.“

Manuel Zeitz Kapitän des 1. FC Saarbrücke­n

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FOTO: SCHLICHTER Waldhofs Valmir Sulejmani (links) köpft unbedrängt zum 1:0 für Waldhof Mannheim ein, FCS-Torwart Daniel Batz reckt sich vergeblich.

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