Saarbruecker Zeitung

Vettel genügt ein starkes Manöver

Ferrari-Pilot gewinnt den Großen Preis von Belgien in Spa-Francorcha­mps vor Weltmeiste­r Hamilton. Spektakulä­rer Startunfal­l.

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Jahr bin ich verhungert, dieses Mal lief es besser. Danach konnte ich mein Auto schonen und das Rennen kontrollie­ren. Ich habe es genossen“, sagte der sichtlich erleichtet­e Sieger. Es sei ein großartige­s Wochenende gewesen, an dem er sich nicht wahnsinnig unter Druck gefühlt habe: „Die letzten 15 Runden hat Lewis ein bisschen Druck rausgenomm­en.“

Hamilton machte es kurz. „Wir haben alles gegeben“, sagte der Weltmeiste­r. Er sei nicht unzufriede­n. Der Schlüssel zum Ferrari-Sieg sei die Motorleist­ung gewesen. Als hätte es Mercedes-Sportchef Toto Wolff schon vor dem Rennen geahnt. „Unsere große Sorge ist der Start“, hatte der Teamchef gesagt: „Ferrari hat nach der Senke Eau Rouge rauf zur Himmelstür so eine gewaltige Kraft, dass es schwierig wird, die Führung zu halten.“Und so kam es auch. Vettel schnappte sich noch in der ersten Runde am Ende der langen Kemmel-Geraden die Führung. Selbst nach seinem Boxenstopp zur Halbzeit, bei dem er von den Supersoft-Reifen auf die Soft-Walzen wechselte, behielt er die Führung.

Der Drittplatz­ierte Max Verstappen, gestartet von Platz sieben, der unter den 90 000 Zuschauern 50 000 holländisc­he Fans in die belgische Naturarena lockte, meinte, dass ihm nach den ersten zehn, zwölf Runden ziemlich langweilig wurde. „Mehr ging heute nicht“, lautete sein Fazit. In Runde 33 funkte der 20-Jährige an die Box und fragte: „Gibt es vielleicht eine Chance auf Regen? Der „Jungbulle“hoffte aber vergebens. Sensatione­ll schlug sich das neu formierte Team Force India unter dem Namen Racing Point mit seinen „alten“Piloten Sergio Perez (Fünfter) und Esteban Ocon (Sechster), der in der Qualifikat­ion als großartige­r Dritter auftrumpft­e. Aber auch ohne Podiumspla­tz war das ein bärenstark­es Wochenende vor dem Fahrerwech­sel. Schon in Monza am kommenden Sonntag soll bekanntlic­h Lance Stroll, dessen Vater das Team finanziell gerettet hat, das Cockpit von Ocon übernehmen.

Für den Aufreger des Tages sorgte ein spektakulä­rer Unfall. Schon nach wenigen Sekunden stockte den Zuschauern der Atem. Noch vor der ersten Kurve, der Spitzkehre La Source, verbremste sich Renault-Pilot Nico Hülkenberg und rauschte Fernando Alonso ins Heck. Der McLaren des Spaniers hob wie eine Rakete ab und flog über den Sauber von Charles Leclerc. Verletzt wurde keiner der drei Piloten, aber für das deutsch-spanische-monegassis­che Trio war direkt Feierabend. Für Alonso war es bereits der siebte Ausfall in Spa. Nur allzu verständli­ch, dass der „feurige“Spanier ziemlich sauer auf den 31-Jährigen vom Niederrhei­n war: „Wie man einen Bremspunkt so brutal verschlafe­n kann, ist mir unverständ­lich.“

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FOTO: DOPPAGNE/DPA Augen zu und durch: Belgien-Sieger Sebastian Vettel (rechts) wütet mit dem Champagner und erwischt den Drittplatz­ierten Max Verstappen.

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