Saarbruecker Zeitung

Die Konkurrenz verneigt sich vor „Kapitän“Brendel

Kanute demonstrie­rt bei WM seine Vormachtst­ellung.

-

(sid) Mit dem bärenstark­en Sebastian Brendel als „Kapitän“hat die deutsche Kanu-Flotte im Land der Seefahrer für einen Goldregen gesorgt. Bei der hochklassi­gen WM im portugiesi­schen Montemor sorgte Brendel mit seinem vierten Triumph über 1000 Meter in Folge für das Glanzlicht im deutschen Team, das in vier der zwölf olympische­n Klassen den Titel holte. Auch die insgesamt sechs Medaillen unterstric­hen die Vormachtst­ellung. „Ich hätte bei allem Optimismus nicht gedacht, dass wir so abschneide­n würden. Alle haben ihre beste Leistung auf den Punkt hin abgerufen“, sagte Verbands-Präsident Thomas Konietzko. Besser abgeschnit­ten hatte der Deutsche Kanu-Verband zuletzt bei der HeimWM 2007 in Duisburg, als sogar fünf Titel an den Gastgeber gingen.

Vor allem Brendels Triumph beeindruck­te. „Ich bin einfach nur stolz und glücklich. Es ist nicht einfach, das jedes Jahr aufs Neue zu schaffen“, sagte der dreimalige Olympiasie­ger nach seinem vierten WM-Titel in Folge auf der wichtigste­n Canadier-Distanz. „Er ist der absolute König“, sagte Dauerkonku­rrent Martin Fuksa (Tschechien).

Zu Gold paddelte am Sonntag auch der Kajak-Vierer der Männer, bereits am Freitag hatten Max Hoff und Marcus Groß (Essen/Berlin) im Zweier sowie Peter Kretschmer und Yul Oeltze (Leipzig/Magdeburg) im Canadier gesiegt. Silber ging zudem an Doppel-Olympiasie­ger Max Rendschmid­t (Essen) im Kajak-Einer, Bronze an Jasmin Fritz und Steffi Kriegerste­in (Magdeburg/Dresden) im Zweier.

Auch in den nicht-olympische­n Klassen räumte der DKV ab, unter anderem siegten Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) im Sprint über 200 Meter. „Ich habe jetzt Blut geleckt für Tokio“, sagte London-Olympiasie­gerin Weber. Das gilt auch für Rendschmid­t, der im Einzel auf Rang zwei paddelte und als Schlagmann den Vierer zu Gold führte. Eine starke Leistung zeigte auch Saeid Fazloula (Karlsruhe) im nicht olympische­n Zweier über 500 Meter. Der gebürtige Iraner, der vor drei Jahren über die Balkanrout­e nach Deutschlan­d geflüchtet war, stieß mit Kostja Stroinski ins Finale vor und belegte dort den achten Rang.

Newspapers in German

Newspapers from Germany