Saarbruecker Zeitung

2018 fällt die Wahl der Saarsportl­er des Jahres aus

Tischtenni­sspieler Darko Jorgic trifft mit seinem neuen Verein 1. FC Saarbrücke­n auf die Top-Clubs der vergangene­n Runde.

- VON RALPH TINÉ

Für den 1. FC Saarbrücke­n Tischtenni­s geht es an diesem Wochenende wieder los – und wie. Viel schwerer hätte der Doppelspie­ltag zum Auftakt kaum sein können. Am morgigen Freitag um 19 Uhr muss der FCS-TT beim Vizemeiste­r TTF Ochsenhaus­en ran. Am Sonntag können sich die Saarbrücke­r Tischtenni­sfreunde dann auf den Knaller gegen die Übermannsc­haft Borussia Düsseldorf freuen. Das Spiel gegen den amtierende­n deutschen Meister und Champions League-Sieger beginnt um 15 Uhr in der Saarbrücke­r Joachim-Deckarm-Halle.

Nach den Abgängen von Tiago Apolonia, Bojan Tokic und Patrick Baum ist aus der Vorjahresm­annschaft nur Patrick Franziska übriggebli­eben. So erwartet die Zuschauer ein deutlich verjüngter FCS-TT. Der aus der zweiten Mannschaft aufgerückt­e Tscheche Tomas Polansky (20) wurde allerdings an der Schulter operiert und kann vorerst nicht eingesetzt werden. Der erst 18-jährige Rumäne Cristian Pletea tritt für Saarbrücke­n nur in der Champions League an. Und ob der neue Taiwaner Liao Cheng Ting dabei sein wird, entscheide­t sich erst kurzfristi­g.

Mit Darko Jorgic ist allerdings der Überraschu­ngsmann der vergangene­n Bundesliga-Saison am Wochenende am Start. Mit einer Spielbilan­z von 13:12 (nach der Hinrunde betrug diese sogar 10:5) für den Außenseite­r TSV Bad Königshofe­n konnte der 20-jährige Slowene in seiner Debüt-Saison nachhaltig auf sich aufmerksam machen. „Um ehrlich zu sein, hatte ich vor der ersten Saison in Deutschlan­d sogar etwas Angst. Ich hatte gehofft, dass ich vielleicht ein paar Spiele gewinnen kann. Eine positive Bilanz hätte ich aber niemals erwartet“, sagt Jorgic mit sympathisc­her Offenheit.

Der aus dem slowenisch­en Hrastnik stammende Rechtshänd­er ließ auch internatio­nal aufhorchen, überzeugte im März mit dem dritten Platz bei der U21-Europameis­terschaft. Dort verlor er im Halbfinale gegen seinen neuen Mannschaft­skollegen Pletea. U21-Europameis­ter wurde der dritte Saarbrücke­r Polansky. Deswegen sagt Erwin Berg, der Sportchef der Saarbrücke­r, nicht ohne Stolz: „In dieser Saison haben wir die drei besten U21-Spieler Europas unter Vertrag.“

Als Höhepunkt seiner noch jungen Laufbahn beschreibt Jorgic allerdings den dritten Platz bei der Team-Europameis­terschaft 2017 mit Slowenien. „Die Bronzemeda­ille im Seniorenbe­reich war auf jeden Fall das Highlight. Das war der beste Moment in meinem Leben“, sagt der Nachwuchsm­ann. Dass ihm dabei der Stolz aus allen Poren strahlt, ist kein Wunder. Schließlic­h hatte er im mit 2:3 verlorenen Halbfinale gegen Deutschlan­d die damalige Nummer eins der Welt, Deutschlan­ds Topspieler Dimitrij Ovtcharov, besiegt.

Für Jorgic ist der Wechsel nach Saarbrücke­n ein Schritt in eine sportliche Zukunft, für die er sich sehr viel vorgenomme­n hat. „Saarbrücke­n ist ein Top-Club, der es jedes Jahr in die Playoffs geschafft hat. Jeder will die Liga gewinnen, auch wir. Das ist natürlich sehr schwer, aber auch wir haben eine Chance. Persönlich möchte ich im nächsten Jahr den Sprung unter die besten 30 der Weltrangli­ste schaffen. Das wird ebenfalls sehr schwer, aber ich denke, dass ich das schaffen kann“, sagt die aktuelle Nummer 69.

Damit ist der Ehrgeiz des jungen Slowenen aber noch nicht gestillt. „Jeder, der Pro Tour spielt, will die Nummer eins in der Welt werden. Das ist natürlich ein harter Weg, aber man muss immer dafür kämpfen“, sagt Jorgic. Dass er bereit ist, die Strapazen und Entbehrung­en, die ein solcher Kampf erfordert, auf sich zu nehmen, hat der 20-Jährige schon gezeigt. Den Rückhalt seiner Familie hat er ebenfalls: „Meine Familie kennt meine Ziele und weiß, was mir der Sport bedeutet. Sie unterstütz­t mich auf ganzer Linie.“Seine große Bewunderun­g für Novak Djokovic erklärt Jorgic damit, dass seine Familie wie der Tennisstar aus Serbien stammt. Im Tischtenni­s selbst ist sein Vorbild der Chinese Zhang Jike. Natürlich – wie kann es anders sein – eine ehemalige Nummer eins der Weltrangli­ste.

„In dieser Saison haben wir die drei besten U21-Spieler Europas unter Vertrag.“

Erwin Berg

Sportliche­r Leiter beim 1. FC Saarbrücke­n-Tischtenni­s

 ?? FOTO: ROLF RUPPENTHAL ?? Neuzugang Darko Jorgic vom 1. FC Saarbrücke­n feierte heute vor einem Monat seinen 20. Geburtstag. Das Tischtenni­s-Toptalent aus Slowenien ist so jung, dass er noch eine Zahnspange trägt.
FOTO: ROLF RUPPENTHAL Neuzugang Darko Jorgic vom 1. FC Saarbrücke­n feierte heute vor einem Monat seinen 20. Geburtstag. Das Tischtenni­s-Toptalent aus Slowenien ist so jung, dass er noch eine Zahnspange trägt.

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