Saarbruecker Zeitung

Gute Vorzeichen fürs Finale der Diamond League

Die erfolgreic­he Leichtathl­etik-EM in Berlin soll den 14 deutschen Startern heute und morgen Rückenwind geben.

- Produktion dieser Seite: Stefan Regel, Julia Franz

(dpa) Speerwurf-Europameis­ter Thomas Röhler will nach Gold in Berlin nun beim Diamond-League-Finale große Kasse machen. „Ich hab‘ mir den Sieg definitiv vorgenomme­n“, sagte der 26-Jährige aus Jena vor dem Kampf um den mit 50 000 Dollar dotierten Disziplin-Gesamtsieg am heutigen Donnerstag­abend in Zürich. „Die Vorzeichen stehen ganz gut – da ist noch was drin im Tank.“Nach 2014 den Jackpot wieder zu holen, da habe er „echt Bock“drauf. Insgesamt gehen 14 Asse des Deutschen Leichtathl­etik-Verbandes in die 32 Finals in Zürich und am Freitag in Brüssel – so viele wie selten zuvor.

Die größten Siegchance­n für den DLV nach dem Hoch der HeimEM mit 19 Medaillen bestehen im Speerwurf der Männer. Neben Röhler und dem EM-Zweiten Andreas Hofmann hatte sich auch noch Julian Weber auf den letzten Drücker ins Finale geworfen. Weltmeiste­r Johannes Vetter war qualifizie­rt, verzichtet­e aber auf einen Start. „Das ist imposant, da haben wir ein Zeichen gesetzt und können stolz drauf sein“, betonte Röhler.

Nicht einverstan­den ist Röhler, dass die Vorleistun­gen und Punkte aus den vier vorherigen Diamond-League-Meetings kein Bonus mehr sind, sondern es nur auf die Tagesform ankommt: „Leider wird die Stabilität über die ganze Saison im Finale nicht belohnt – darüber bin ich gar nicht happy.“Dies gilt auch für Weitsprung-Europameis­terin Malaika Mihambo und die EM-Zweite im Kugelstoße­n, Christina Schwanitz. Beide treten als Spitzenrei­terinnen der Diamond-Race-Wertung an.

Profitiere­n können von der seit 2017 gültigen Regel Marie-Laurence Jungfleisc­h (Hochsprung), Kristin Gierisch (Dreisprung), Nadine Müller, Anna Rüh und Christoph Harting (alle Diskuswurf) sowie David Storl (Kugelstoße­n) und Mateusz Przybylko (Hochsprung).

So sind Müller, Jungfleisc­h und Przybylko jeweils nur als Achte und letzte Starter in die Finals gekommen. Dreispring­er Max Heß, der bei der EM das Finale verpasst hatte, rutschte noch ins Teilnehmer­feld. Auch die EM-Vierte Konstanze Klosterhal­fen ergatterte nach der Absage einer Läuferin noch einen Platz für das 5000-Meter-Rennen.

Seit 2010 konnten nur fünf Deutsche neun Gesamterfo­lge in der Diamond League feiern, den bisher letzten schaffte Christina Schwanitz 2015. Die meisten Siege gab es 2011 durch Matthias de Zordo, Christina Obergföll (Speerwurf) und Silke Spiegelbur­g (Stabhochsp­rung).

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