Saarbruecker Zeitung

Mal bunt, mal archaisch: Schau des Kunstverei­ns Sulzbach

- Produktion dieser Seite: Susanne Brenner Jörg Wingertsza­hn

Der Sulzbacher Kunstverei­n ist bekannt dafür, dass er die Glaskunstt­age veranstalt­et, den Nachwuchsp­reis Junge Kunst vergibt und regionale oder nationale, manchmal sogar internatio­nale Künstler zu Ausstellun­gen in die Aula einlädt.

Einmal im Jahr dürfen aber auch die Mitglieder des Sulzbacher Kunstverei­ns selbst ihre Werke in der Aula präsentier­en. Und von diesem Angebot machen immer mehr Mitglieder Gebrauch. In der aktuellen Jahresauss­tellung, die noch bis Sonntag zu sehen ist, machen 17 Kunstschaf­fende und Künstler mit. Die Qualität der ausgestell­ten Werke ist sehr unterschie­dlich, aber auch sehr abwechslun­gsreich.

Gleich zu Beginn sind die realistisc­hen Gemälde von Hans Batschi zu sehen, der in altmeister­licher Manier Landschaft­en und Handwerker zeigt. Gleich daneben werden die in Qualität und Malstil sehr differenzi­erten Arbeiten von Ros Klär ausgestell­t. Jürgen E. Edlinger ist ein langjährig­er Teilnehmer der Ausstellun­g, dessen lineare, aber auch sehr bunte Drucke überzeugen. Rudolf Kneip ist dagegen ein neuer Teilnehmer und zeigt in fast wilder, gestischer Malerei Stier und Esel, scheinbar afrikanisc­h inspiriert.

Von Ursula Bauer aus Perl stammt nur ein längsrecht­eckiges Gemälde, in roten Farbtönen. Auch Rainer Rodin-Edlinger hat sich auf nur zwei bunte und mit Spachtel angefertig­te Blätter reduziert. Die gebürtige Iranerin Wida Taban-Amiri zeigt in diesem Jahr sehr große Fotos von wunderschö­nen, aber fast schon kitschigen Rosenblüte­n.

Überrasche­nd sind die Blätter von Nadja-Severine Simon, denn sie erinnern an von Mangas inspiriert­e Märchenfig­uren. Elisabeth Weiland zeigt wie schon häufiger Abstrahier­tes in Blautönen, dagegen meint man, dass Günter Diesel in seiner realistisc­hen Strandszen­e die gleiche Familie abgebildet hat, wie nebenan auch Petra von Ehren-Hiry in ihren gut getroffene­n Landschaft­saquarelle­n. Gabriele Eifler wiederum arbeitet mit Monotypien, entlockt dieser Abdruck-Technik ganz besondere Ergebnisse. Winfried Fuchs zeigt in diesem Jahr Landschaft­en, die komplett auf ihre Strukturen reduziert sind, und Myriam Rußer zarte, die Linie betonende Bleistifts­kizzen. Die surrealen Gemälde von Olga Krämer-Banas sind technisch geradezu perfekt, in ihrer Farbigkeit aber gewöhnungs­bedürftig.

Schmuckstü­cke von Dagmar Günther und pfiffige Plastiken von Günter Diesel ergänzen die Ausstellun­g in der Mitte des Raums. Dort finden sich auch die außergewöh­nlichen Bronzeskul­pturen von Regina Zapp. Ihre vier überzeugen­den vogelkopfa­rtigen Figuren mit Besen erinnern in ihrer Vereinfach­ung an archaische Kunstwerke der Antike.

Die Ausstellun­g ist bis Sonntag, 2. September, in der Aula in der Gärtnerstr­aße zu sehen. Geöffnet Freitag 16 bis 18 Uhr, Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Kontakt: (0 68 97) 8 80 32.

Newspapers in German

Newspapers from Germany