Saarbruecker Zeitung

Die Bullen gehen zum elften Mal in die Knie

Red Bull Salzburg verpasst erneut die Champions-League-Gruppenpha­se. Von einem Fluch will Trainer Marco Rose nichts wissen.

-

Die Gastgeber hatten das Spiel vor 26 500 Zuschauern in der eigenen Arena lange fest im Griff. Doch die Serben nutzten die beiden Möglichkei­ten, die ihnen Salzburg durch chaotische Zustände im eigenen Strafraum bot. Zwei hohe Bälle brachten bei den Bullen die Zuordnung durcheinan­der, beide Male (65. und 66. Minute) legte Milos Degenek für El Fardou Ben Nabouhane auf – und so stand es plötzlich 2:2. Nach dem mageren 0:0 im Hinspiel reichte das Belgrad, um selbst zum ersten Mal in die Königsklas­se aufzusteig­en. „Jetzt sind wir wieder die Blöden – wie so oft in den letzten Jahren“, erklärte Salzburgs Sportchef Christoph Freund.

Im Internet ist den Österreich­ern der Hohn über das erneute Scheitern jedenfalls sicher. „Manche Regeln des Fußballs sind für die Ewigkeit: Leverkusen wird kein Meister oder RB Salzburg qualifizie­rt sich nicht für die Champions-League“, erklärte ein User bei Twitter. Ein anderer bringt die Salzburger Champions-League-Bemühungen mit der Fertigstel­lung des Flughafens BER in Berlin in Zusammenha­ng. Das gemeinsame Motto: „Dinge, die niemals funktionie­ren werden.“

Trainer Rose will von einem Fluch nichts wissen. Stattdesse­n richtete der 41-Jährige nach dem ersten Ärger den Blick schon wieder nach vorne: „Es ist eine besondere Geschichte. Ich habe das Gefühl, dass da irgendetwa­s auf uns wartet, etwas Großes.“Roses Aufgabe wird es nun sein, die Mannschaft nach diesem Tiefschlag aufzuricht­en. Eigentlich hatte seine Mannschaft in der noch jungen Saison eine tolle Form bewiesen und bislang kein Spiel verloren. „Ich habe die Verantwort­ung für diesen coolen Haufen hier“, sagte der 41-Jährige: „Ich fühle mich sofort in der Pflicht als Trainer dieser Mannschaft, neue Ziele anzugehen.“Das dürfte die erneute Meistersch­aft in der Alpenrepub­lik sein, es wäre die zehnte, seit Red Bull 2005 den Verein übernommen hat. Sollte das gelingen, könnte es auch für das schwierige Verhältnis der Salzburger zur Champions League ein Happy End geben. Österreich­s Meister 2019 ist nächstes Jahr für die Gruppenpha­se der Champions League gesetzt, sofern sich der künftige Königsklas­sen-Sieger über die nationale Liga qualifizie­rt. Salzburg bliebe dann der lästige Weg über die Playoffs erspart.

 ?? FOTO: KRUG/APA/DPA ?? Munas Dabbur (re.) ist fassungslo­s. Dank seiner beiden Tore lag Red Bull Salzburg gegen Roter Stern Belgrad mit 2:0 vorne, doch es reichte nicht.
FOTO: KRUG/APA/DPA Munas Dabbur (re.) ist fassungslo­s. Dank seiner beiden Tore lag Red Bull Salzburg gegen Roter Stern Belgrad mit 2:0 vorne, doch es reichte nicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany