Saarbruecker Zeitung

Görges hat keinen Grund, Trübsal zu blasen

Die Hoffnungst­rägerin scheitert bei den US Open überrasche­nd früh. Witthöft und Maria erhalten Lehrstunde­n, nur Kerber ist weiter.

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Stocken geraten ist, einen unvergessl­ichen Abend im gigantisch­en Arthur-Ashe-Stadium. Beim 2:6, 2:6 gegen die große Serena Williams war Witthöft zwar chancenlos, die „Mega-Erfahrung“kann ihr aber keiner mehr nehmen. „Positiv war, dass ich mithalten konnte, wenn wir im Ballwechse­l waren. Ich muss mich nicht verstecken. Darauf kann ich aufbauen“, sagte Witthöft, die schwer beeindruck­t war von ihrer Gegnerin. Williams kommt nach ihrer wechselhaf­ten Rückkehr nach der Babypause immer besser in Fahrt – das war deutlich zu sehen. In der dritten Runde trifft die Amerikaner­in auf Schwester Venus. Es wird bereits das 30. Duell der beiden sein. „Wir hätten lieber später gegeneinan­der gespielt, es ist noch so früh im Turnier“, sagte Serena Williams.

Da auch Tatjana Maria (31) gegen die Weltrangli­stensiebte Jelena Switolina aus der Ukraine verlor, war Wimbledons­iegerin Angelique Kerber am vierten Turniertag die letzte deutsche Hoffnung bei den Frauen. Die Weltrangli­stenvierte aus Kiel machte sich dabei das Leben schwer. Sie lag gegen die Schwedin Johanna Larsson bereits mit 6:2, 5:2 in Führung, vergab jedoch zwei Matchbälle und zitterte sich schließlic­h nach 2:23 Stunden zum 6:2, 5:7, 6:4.

Erstmals seit Steffi Graf und Anke Huber vor 20 Jahren hatten wieder zwei deutsche Spielerinn­en zu den Top 10 der Setzliste bei einem Grand-Slam gehört. Zumindest Görges konnte die hohen Erwartunge­n jedoch nicht erfüllen.

Gegen Makarowa, die sie in der vergangene­n Woche in New Haven deutlich geschlagen hatte, lief im ersten Durchgang noch vieles nach Plan. Drei Satzbälle hatte Görges, bei einem fehlten nur Millimeter. „Der erste Satz war spielentsc­heidend“, sagte sie. Tapfer stemmte sich Görges im Tiebreak gegen die Trendwende, wehrte acht Satzbälle ab, doch diesmal war Makarowa stärker.

Kein Drama, wie Görges versichert­e. „Sie war einmal die Nummer acht der Welt und stand hier im Halbfinale“, sagte Görges. Schon vor dem Match hatte sie die These aufgestell­t, dass im Frauentenn­is derzeit alles möglich ist: „Jede kann gegen jede gewinnen.“Ihre Chancen auf die Teilnahme am WTA-Saisonfina­le in Singapur sind durch die Niederlage rapide gesunken, auch muss sie wohl den elitären Kreis der Top 10 wieder verlassen. Ihr Höhenflug ist gestoppt, aber Görges weiß: „Es geht darum, dieses Leben zu genießen, denn es gibt nur das eine.“

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FOTO: WENIG/AP/DPA Julia Görges versuchte alles, trotzdem schied sie in der zweiten Runde der US Open aus.

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