So kommen Kaminbesitzer sicher durch die kalte Jahreszeit
Wer für den Winter noch Brennholz besorgen muss, sollte einige Punkte beachten. Nicht jede Holzart eignet sich für jeden Ofentyp.
(dpa/red) Noch denkt kaum jemand an gemütliche Kaminabende im Winter. Doch die Tage werden kürzer, die Abende kühler. Ist für den Winter denn genügend Holz im Haus?
„Wer seinen Kamin regelmäßig nutzt oder einen Kachelofen betreibt, benötigt einige Kubikmeter Holz im Jahr“, sagt Volker Lenz vom Deutschen Biomasseforschungszentrum in Leipzig. „Mit der Sackware aus dem Baumarkt kommt man nicht sehr weit.“Günstiger ist es, das Holz im Fachhandel zu ordern oder sich beim Förster um die Reste eines Holzeinschlags zu bemühen. Frisch geschlagenes Holz eignet sich allerdings nicht für die anstehende Saison. Es ist noch zu feucht und muss erst mal trocknen.
Wichtig ist dabei der Unterschied zwischen den Begriffen Feuchtegehalt und Wassergehalt. Bei ersterem werde die Masse des im Holz enthaltenen Wassers durch die theoretische Trockenmasse des Holzes geteilt, bei letzterem durch die tatsächliche Gesamtmasse des noch feuchten Holzes, so die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft.
Laut Gesetz darf nur Holz verbrannt werden, dessen Feuchtegehalt bei maximal 25 Prozent liegt (entspricht rund 20 Prozent Wassergehalt). Zwar ist der Wert abhängig von der Witterung und der Holzart, es lässt sich laut der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald aber bei frisch geschlagenem Holz meistens von 100 bis 150 Prozent Holzfeuchte ausgehen (50 bis 60 Prozent Wassergehalt). Ein bis zwei Jahre müssen die Scheite in der Regel an der Luft trocknen, wobei harte Hölzer wie Eiche und Buche länger zum Trocknen brauchen als weiche Sorten wie Kiefer und Fichte.
„Ist das Holz zu feucht, quillt oft aus dem Schornstein dunkler Rauch“, erklärt Alexis Gula vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks in Sankt Augustin bei Bonn. „Weil die Temperatur im Ofen durch Verdampfen der Feuchtigkeit sinkt, verbrennt das Holz unvollständig. Als Abfallprodukte entstehen Ruß und Teerpartikel, die sich im Ofen, Ofenrohr und Schornstein absetzen.“Diese Rußschicht mindere den Wirkungsgrad des Ofens und könne sich im schlimmsten Fall sogar entzünden.
Zur Kontrolle gibt es günstige Messgeräte. Allerdings sagt Experte Lenz: „Sie sind nicht immer sehr genau.“Außerdem werde oft an der Oberfläche des Holzes gemessen. „Selbst wenn dort die notwendigen Richtwerte erfüllt sind, kann es im Inneren noch zu feucht sein.“
„Frisches Holz wird zunächst gesägt und gespalten, ehe es zum Trocknen an einem sonnigen oder halbschattigen Platz aufgeschichtet wird“, rät Christian Liesegang vom Umweltbundesamt. Damit sich keine Insekten im Holz einnisten, darf es keinen direkten Kontakt zum Boden haben. Zum Schutz vor Regen und Schnee genügt eine wasserundurchlässige Abdeckung wie eine Plane. „Sie muss aber an den Seiten offen sein, damit der Vorrat gut belüftet ist.“
Aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen sollten heimische Hölzer für den Kaminofen verwendet werden. „Der Brennraum der Kamine ist in der Regel für Hartholz wie Buche und Eiche ausgelegt. Die haben weniger Harz als weiche Sorten und verschmutzen den Innenraum nicht so sehr“, erklärt Lenz. Fichte und Kiefer sind für Einzelraumfeuerstätten meist weniger geeignet. Sie verursachen höhere Emissionen. „Weichholz wird häufig für Biomassekessel genutzt.“Der Experte empfiehlt, beim Kauf von Brennholz auf entsprechende Hinweise auf der Verpackung zu achten. „Steht lediglich Scheitholz drauf, kann es sich um gemischtes Holz handeln.“