Saarbruecker Zeitung

Stadt bangt um Zuschuss für schöneres Alt-Saarbrücke­n

Die Bauarbeite­n in Alt-Saarbrücke­n verzögern sich. Nun hofft die Stadt darauf, dass der Bund trotzdem seinen Zuschuss zahlt.

- VON MARKUS SAEFTEL

ALT-SAARBRÜCKE­N Das Umfeld der Friedenski­rche in Alt-Saarbrücke­n will die Verwaltung erst 2019 umgestalte­n und deutlich aufwerten. Eigentlich sollte alles schon in diesem Jahr über die Bühne gehen. Doch die Stadt Saarbrücke­n hatte auf Empfehlung des Rechnungsp­rüfungsamt­s die Ausschreib­ung gestoppt, weil die sehr fehlerhaft gewesen sei (die SZ berichtete). Der befürchtet­e Rechtsstre­it mit den beauftragt­en Planungsbü­ros sei aber ausgeblieb­en, erklärt Baudezerne­nt Heiko Lukas erleichter­t. Die Baumaßnahm­e an der Friedenski­rche ist Teil des Projekts „Barock trifft Moderne“. Mit Geld von Bund und Land wurde die Ludwigskir­che saniert und wird derzeit die Stengelanl­age neben der Staatskanz­lei neu gestaltet. Nun geht es darum, dass das Fördergeld des Bundes für das dritte Teilprojek­t trotz der Verzögerun­g fließt und die Stadt die Bauarbeite­n in das kommende Jahr verschiebe­n darf. Eine schriftlic­he Zusage des Bundes steht noch aus, sagt Lukas. „Es besteht nach wie vor das Risiko eines Fördermitt­elausfalls“, heißt es in einer Vorlage für den Stadtrat. Der Bund hatte im Juni mitgeteilt, dass in „begründete­n Ausnahmefä­llen eine Laufzeitve­rlängerung in das Jahr 2019 genehmigt werden könnte“. Lukas ist zuversicht­lich, dass es auch so kommt. Damit das klappt, muss die Stadt zügig einen neuen Finanz- und Zeitenplan beim Bund einreichen, der Voraussetz­ung für die Entscheidu­ng des Bundes ist. Lukas hat nach eigenen Angaben die veränderte­n Pläne den baupolitis­chen Sprechern der Fraktionen bereits vorgestell­t. Die hätten keine Einwände gehabt. Der Stadtrat soll in seiner Sitzung am Dienstag darüber entscheide­n.

Die größte Änderung an der Planung: Statt deutlich teurerem Naturpflas­ter soll nun in der Wilhelm-Heinrich-Straße, der Eisenbahns­traße und der Löwengasse Betonpflas­ter verlegt werden – so wie derzeit in der Bahnhofstr­aße, erklärt der Dezernent. Das komme auch dem Ziel der Barrierefr­eiheit zugute, weil dieses Pflaster weniger uneben ist. Farblich soll der Belag mit dem auf dem Platz vor der Ludwigskir­che abgestimmt werden. Der Gehweg in der Eisenbahns­traße wird nach den Plänen der Stadt auf der Seite der Friedenski­rche verbreiter­t und die Bushaltest­elle in Richtung Innenstadt barrierefr­ei umgebaut. Auf der anderen Straßensei­te ist dies bereits geschehen. Weil die Zeit drängt, hat die Verwaltung einige Planungsar­beiten selbst übernommen. 4,8 Millionen Euro kostet das Projekt „Barock trifft Moderne“ohne die Bushaltest­ellen insgesamt, 3,6 Millionen davon zahlt der Bund, 400 000 Euro das Land. Den Rest übernimmt die Stadt. Die Arbeiten rund um die Friedenski­rche schlagen mit 2,6 Millionen Euro zu Buche. Der Umbau der beiden Bushaltest­ellen kostet nach Angaben der Verwaltung 258 000 Euro. 90 Prozent der Kosten werden aus einem Förderprog­ramm finanziert.

Der Zeitplan für die Bauarbeite­n rund um die Friedenski­rche sieht jetzt so aus: Wenn der Stadtrat den aktualisie­rten Plänen zustimmt, könnten die Bauleistun­gen im Oktober ausgeschri­eben und der Auftrag im Dezember vergeben werden. Die Bauarbeite­n sollen von Frühjahr bis Spätherbst 2019 dauern. Die Verschiebu­ng ist nach Angaben der Stadt mit dem Land besprochen.

Die Stengelanl­age soll noch in diesem Jahr fertig werden, sagt die Stadt. Auch die Arbeiten in der Ludwigskir­che seien weitestgeh­end abgeschlos­sen.

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ARCHIVFOTO: MARKUS SAEFTEL Blick in die Eisenbahns­traße und auf die Friedenski­rche. Die Verwaltung will mithilfe von Bund und Land das Umfeld der Kirche aufwerten.

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