Saarbruecker Zeitung

Wie das Saarland 2025 aussehen kann

Was die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) im Jahr 2025 alles für möglich hält.

- VON THOMAS SPONTICCIA

SAARBRÜCKE­N (ts) Die Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) des Saarlandes hat eine „Vision 2025“für die Region vorgestell­t. Voraussetz­ung dafür sei eine Investitio­nsoffensiv­e. Das Land verfüge dann überall über gute Straßen, sichere Radwege, einladende Ortskerne und Innenstädt­e, einen perfekten Zugverkehr und eine hervorrage­nde Forschungs­landschaft.

SAARBRÜCKE­N Was kann einem waschechte­n und überzeugte­n Saarländer eigentlich besseres passieren: abends Schwenker auf dem Grill, ein paar Bierchen dazu und dann leicht beschwingt ins Bettchen. Wenn man Glück hat, stellen sich vielleicht auch noch ein paar süße Träume ein. Etwa, wie schön doch das Leben sein kann: unbeschwer­t, genussvoll, geradezu perfekt, natürlich nur an der Saar. Das versteht sich von selbst. Und dann erscheint einem im Traum auch noch die unverschäm­t gut aussehende Fee. Auch sie muss aus dem Saarland stammen. Denn sie versichert: „Uns Saarländer­n ging es noch nie so gut.“Ach, mag doch dieser Traum nie enden.

Doch was für eine Überraschu­ng: das Ganze ist gar kein Traum. So etwas nennt man im Saarland des Jahres 2018 „Vision“. Und eine solche Vision für das Jahr 2025 hat die Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) entwickelt. Neun Arbeitsgru­ppen haben sich rund neun Monate Gedanken darüber gemacht, wie denn das Saarland in knapp sieben Jahren aussehen könnte. Unter einer Bedingung: Es wird ganz doll investiert. IHK-Präsident Hanno Dornseifer schränkte bei der Vorstellun­g der Ideen unter dem Titel „Das Saarland im Jahr 2025 – eine Vision“deshalb auch ein, dass es nicht darum gegangen sei, aufzuzeige­n, wie man die Vision umsetzt. Man wolle nur aufzeigen, was alles möglich ist.

Und da werden einige Entscheide­r im Land beim Tempo wohl noch eine Schippe drauflegen müssen. Denn man kann sich schon die Augen reiben, was uns alles 2025 im Saarland erwartet. So heißt es in der IHK-Vision wörtlich: „Im Ergebnis ist das Saarland mit allen Verkehrsmi­tteln hervorrage­nd zu erreichen beziehungs­weise sind alle Wirtschaft­szentren der Welt vom Saarland aus problemlos, schnell und günstig zu erreichen. Flug- und Bahnverkeh­r sind entspreche­nd ausgebaut und getaktet.“Donnerwett­er!

Alle zwei Stunden nach Paris, nahezu ständig nach Frankfurt, Stuttgart und München: pure Realität. An der Saar fahren sowieso viel mehr Züge, denn Land und Bahn haben die Schiene zum wichtigste­n Verkehrstr­äger überhaupt ausgebaut. Endlich! Über freies WLAN muss man sich auch keine Gedanken mehr machen. Das gibt es natürlich überall.

Wer auf die Arbeit fährt, den erwarten paradisisc­he Verhältnis­se. Rüttelpist­en oder schlechte Straßen gehören der Vergangenh­eit an. Berufspend­ler mit dem Auto können endlich die Verschwenk­ung der Autobahn A 1 bei Saarbrücke­n zur A 623 nutzen, um die Innenstadt zu entlasten. Die Nordsaarla­ndstraße ist realisiert und bis ins Ruhrgebiet können Saarländer genüsslich durchbraus­en auf einer durchgängi­gen Autobahn.

Alle Saarländer, von Schattertr­iesch bis Peppenkum, nutzen flächendec­kend das neueste 5G-Mobilfunkn­etz. Ob man sich 2025 noch etwas zu sagen hat, lässt die IHK leider offen. Dafür gibt es „keine öden Dorfkerne, marode Schulen und bröckelnde Hausfassad­en“mehr. Wer zu uns kommt, „schwärmt von guten Straßen, sicheren Radwegen sowie von einladende­n Ortskernen und Innenstädt­en, die merklich an Attraktivi­tät, Charme und Vitalität gewonnen haben“, zitiert Dornseifer aus der Studie. Besonders Saarbrücke­n erlebt ein kleines Wunder, denn das Projekt Stadtmitte am Fluss inklusive Untertunne­lung wird doch noch realisiert.

Beruhigen kann, dass junge Familien zufrieden sind, denn „die Betreuungs­angebote in unseren Kitas decken 2025 den Bedarf und orientiere­n sich flexibel an den Arbeitszei­ten der berufstäti­gen Eltern“. Die haben ohnehin genug zu tun, denn die Region ist „inzwischen die erste Adresse für Neuansiedl­ungen“. Weil das Niveau an der Saar-Uni so hoch ist, kommen mehr angehende Akademiker aus allen Teilen Deutschlan­ds und der ganzen Welt, um sich an der Saar-Universitä­t einzuschre­iben. Die Besten: Sie kommen alle zu uns. So viel Glück. Es ist einfach nicht zu fassen!

 ?? FOTO: BECKER & BREDEL ?? Hanno Dornseifer, Präsident der Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) Saarland.
FOTO: BECKER & BREDEL Hanno Dornseifer, Präsident der Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) Saarland.

Newspapers in German

Newspapers from Germany