Saarbruecker Zeitung

Feuerwehr findet zwei Kinderleic­hen

- Produktion dieser Seite: Volker Meyer zu Tittingdor­f, Iris NeuMichali­k, Ulrich Brenner FOTO OBEN: ROGE/DPA

Zwei Kinderleic­hen liegen in einem brennenden Wohnhaus, die Feuerwehr rettet die Eltern aus der Garage: Im südhessisc­hen Mörlenbach hat sich offenbar ein fürcherlic­hes Familiendr­ama ereignet.

MÖRLENBACH (dpa) Nach einem Familiendr­ama im südhessisc­hen Mörlenbach ermittelt die Staatsanwa­ltschaft wegen Mordes gegen die Eltern zweier Kinder. Feuerwehrl­eute hatten die Leichen des 13-jährigen Jungen und seiner zehn Jahre alten Schwester am Freitagmor­gen aus einem brennenden Haus geborgen. Der Brand war laut Polizei in einem Zimmer im ersten Stock ausgebroch­en. Die Eltern wurden kurz darauf lebend aus einem Auto mit laufendem Motor in einer geschlosse­nen Garage am Haus gerettet und in ein Krankenhau­s gebracht. Dem Ärzteehepa­ar habe ein Tod durch Autoabgase gedroht. Sie sind laut Polizei nicht in Lebensgefa­hr.

Erste Ermittlung­en deuten auf einen erweiterte­n Suizidvers­uch aus Verzweiflu­ng hin. Möglicherw­eise habe das Paar, das laut Polizei mit „massiven finanziell­en Problemen“zu kämpfen hatte, die Kinder mit in den Tod nehmen wollen. Das Amtsgerich­t werde am Samstag entscheide­n, ob der 58 Jahre alte Mann und seine 46 Jahre alte Frau in Untersuchu­ngshaft müssen, teilten Staatsanwa­ltschaft und Polizei am Freitag mit. Sie seien dringend verdächtig, für den Tod ihrer beiden Kinder verantwort­lich zu sein. Eine Obduktion soll nun klären, wie die Kinder genau gestorben sind.

Das Haus des Paares war nach Angaben eines Insolvenzv­erwalters zwangsvers­teigert worden und sollte an diesem Vormittag den neuen Besitzern übergeben werden.

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