Saarbruecker Zeitung

Altmaier will mehr Kontrolle bei Internetko­nzernen

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(dpa) Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier will den Einfluss von Internetko­nzernen eindämmen – noch bevor sie mächtig werden. „Kartellbeh­örden müssen künftig bereits eingreifen können, wenn ein Unternehme­n mit unfairen Mitteln auf dem Weg zur Marktbeher­rschung ist“, sagte Altmaier der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“. Damit unterstütz­t der Minister einen Vorschlag von Ökonomen, die mehr Eingriffsm­öglichkeit­en für Kartellbeh­örden fordern. Die Vorschläge will Altmaier dem Bericht zufolge morgen präsentier­en.

„Die Digitalisi­erung verändert nicht nur unsere Art zu leben und zu arbeiten, sondern stellt auch unsere Wettbewerb­sbehörden vor neue Herausford­erungen“, sagte Altmaier der Zeitung. „Gerade bei digitalen Plattforme­n beobachten wir Märkte, die nach dem Prinzip ‚the winner takes it all’ funktionie­ren. Ein Unternehme­n sichert sich dabei immer mehr Marktmacht. Am Ende gibt es aufgrund von Netzwerkef­fekten nur ein Unternehme­n, das einen ganzen Markt beherrscht.“

Bisher müssten die Kartellbeh­örden lange warten, bevor sie wettbewerb­sfeindlich­es Verhalten von Unternehme­n ahnden könnten, schreibt die Zeitung. Demnach soll es zum Beispiel schwierige­r werden, dass Internetko­nzerne Start-ups aufkaufen. Zudem soll das Kartellamt Firmenkäuf­e auch dann verbieten können, wenn ein marktbeher­rschender Konzern systematis­ch wachstumss­tarke kleinere Unternehme­n kaufe.

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