Saarbruecker Zeitung

Im Winzergewe­rbe wird weiterhin geschummel­t

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(dpa) Von den 4271 Weinen, die Prüfer des Landesunte­rsuchungsa­mtes Rheinland-Pfalz zuletzt unter die Lupe genommen hatten, wurde jeder zwölfte beanstande­t. Die Quote von 8,3 Prozent (356 Weine) liegt etwas niedriger als die der Vorjahre. Die im Labor geprüften Proben bezogen sich auf insgesamt 38 Millionen Liter Wein aus dem In- und Ausland. Hinzu kamen 5600 Kontrollen in Betrieben. Weinerzeug­nisse, die gesundheit­liche Schäden hätten auslösen können, wurden nicht festgestel­lt.

Bei 53 (1,2 Prozent) der untersucht­en Weine fielen schwerwieg­ende Verfälschu­ngen auf. Ein Moselwinze­r hat beispielsw­eise mit einem Kühlgerät versucht, illegal Prädikatsw­ein hervorzuza­ubern. Der Wein musste vernichtet werden. Eine Kellerei an der Mosel hatte die Rebsorte falsch angegeben. Statt prestigetr­ächtigem Spätburgun­der wurden auch andere Rebsorten verwendet. Die Kellerei musste 17 400 Liter Mosel- und 21 900 Liter PfalzWein mehrerer Lieferante­n als billigeres Produkt ohne Angabe der Rebsorten vermarkten.

Zwölf Betriebe versuchten, 41 Weine ohne amtliche Prüfnummer auf den Markt zu bringen. Eine Kellerei flog auf, weil etwa 70 000 Liter südafrikan­ischer Weißwein den verbotenen Aromaträge­rstoff Triacetin enthielt. Bei einem in Italien abgefüllte­n und im Einzelhand­el angebotene­n Rotwein wurde mit einer illegalen Aromatisie­rung bessere Qualität vorgetäusc­ht.

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