Saarbruecker Zeitung

Vortrag: Was Mediziner für Schwerstkr­anke tun sollen

- Produktion dieser Seite: Martin Rolshausen, Susanne Brenner, Frank Kohler

(red) Im Rahmen des Saarbrücke­r Hospizgesp­rächs im August gab Jürgen Walter, seit vielen Jahren Arzt beim St. Jakobus Hospiz, Einblicke in seine praktische Arbeit mit einem besonderen Blickwinke­l: Was bedeutet das Neue Ärztliche Genfer Gelöbnis für die Palliativm­edizin und die Sorgekultu­r am Lebensende? Der Weltärzteb­und hatte 2017 den Hippokrati­schen Eid für Ärzte modernisie­rt. Die Neufassung hebt nun stärker als zuvor auf die Autonomie des Patienten ab.

Die Antwort von Jürgen Walter, so eine Pressemitt­eilung des St. Jakobus Hospizes, fiel dabei ebenso klar wie anspruchsv­oll aus. Mit einem differenzi­erten Blick auf die Erforderni­sse der jeweils individuel­len Situation des Patienten gelte es, mit einer Rückbesinn­ung auf zentrale Werte eine neue Sorgekultu­r zu etablieren: „Jürgen Walter führte in diesem Zusammenha­ng Aspekte wie Einfühlung­svermögen, Zuhören, Zeit geben, in Beziehung treten und Verantwort­ung übernehmen an“, heißt es weiter.

Walter sprach sich für einen Wandel in der Behandlung chronische­r Erkrankung­en insbesonde­re am Lebensende aus. Dabei helfen aus Sicht des Mediziners keine Checkliste­n und Ankreuzfor­mulare – die eigene Haltung sei das, was zählt. Nur durch persönlich­es Engagement und die innere Bereitscha­ft, sich auf den Menschen und seine Angehörige­n in der aktuellen Situation einzulasse­n, könne die Palliativm­edizin ihre Rolle wahrnehmen.

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FOTO: WOLFGANG HENN Ein idyllische­s Wanderziel ist der Karlsbergw­eiher.

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