Saarbruecker Zeitung

Ganz unglücklic­he Bundesliga-Rückkehr für Trapp

Saarländer im Tor von Eintracht Frankfurt kassiert in letzter Minute einen Freistoßtr­effer zur 1:2-Niederlage gegen Werder Bremen.

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(dpa) Unglücklic­her hätte das Bundesliga-Comeback von Nationalto­rwart Kevin Trapp für Eintracht Frankfurt kaum sein können. „Ich habe mich gefreut, wieder spielen zu können und wollte helfen“, meinte der 28-jährige Saarländer nach dem 1:2 gegen Werder Bremen am Samstag geknickt: „Zwei Gegentore im ersten Spiel ist für mich persönlich nicht schön.“

Da nützte es auch nichts, dass er keine Schuld an den Gegentreff­ern hatte. Dies galt für das 0:1 durch Yuya Osako (23.) nach Videobewei­s genauso wie für das Freistoß-Tor von Milot Rashica in der letzten der 96 Minuten langen Partie. „So das Gegentor zu bekommen, in der letzten Sekunde, das ist bitter, enttäusche­nd und tut weh“, meinte Trapp.

Der Bremer Mittelfeld­akteur hatte den Ball kunstvoll und präzise über die Mauer in die linke Torecke gedreht. „Wenn er ins Torwart-Eck gegangen wäre, wäre es mein Fehler gewesen“, befand der Schlussman­n: „So aber muss ich ein bisschen warten und darf nicht zu viel riskieren.“

Auch Eintracht-Cheftraine­r Adi Hütter machte dem Rückkehrer, der nach dreijährig­em Engagement bei Paris Saint-Germain an den DFB-Pokalsiege­r vom Main für ein Jahr ausgeliehe­n ist, keine Vorwürfe. Ansonsten habe es Trapp einen Tag nach seiner Vorstellun­g in Frankfurt bei seinem Blitzdebüt gut gemacht. „Was er zu halten hatte, hat er gehalten. Er ist mit Sicherheit ein Spieler, der uns in Zukunft weiterbrin­gen wird“, meinte Hütter über den Ersatz für den ursprüngli­ch als Nummer eins verpflicht­eten, angeschlag­enen Frederik Rönnow. Nach der dritten Pflichtspi­el-Niederlage (0:5 im Supercup gegen Bayern und das Erstrunden-Aus im DFB-Pokal in Ulm) kann der Coach einen guten Rückhalt gebrauchen.

Hütter muss aber nicht befürchten, nach dieser Last-Minute-Niederlage wieder unter Druck zu geraten. Eher hat sich das Eintracht-Team Anerkennun­g für den Kampfgeist in einer höchst unglücklic­h verlaufene­n Partie verdient. Früh musste Verteidige­r Carlos Salcedo (10.) ausgewechs­elt werden. Danach folgte die Rote Karte für Jetro Willems (32./Tätlichkei­t). „Die Mannschaft hat 60 Minuten lang heroisch in Unterzahl gekämpft“, urteilte Hütter. Nach dem 1:1 durch einen Strafstoß von Sébastien Haller (54.) schien zumindest ein Punkt gesichert. Dass bei dem Foul, das zu dem Elfmeter führte, Werder-Torwart Jiri Pavlenka so hart am Kopf getroffen wurde, dass er ausgewechs­elt und mit einer Gehirnersc­hütterung ins Krankenhau­s gebracht werden musste, gehört zu den besonderen Umständen des Spiels.

Trapp war zwar nach der Niederlage frustriert, aber auch „froh, wieder hier zu sein“, betonte er. Nach den „drei wunderbare­n Jahren“von 2012 bis 2015 war es für ihn klar, dass er trotz der vielen Anfragen anderer Vereine wieder an die alte Wirkungsst­ätte zurückkehr­t. „Wenn ich Frankfurt machen kann, mache ich Frankfurt“, sagte er.

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FOTO: IMAGO Frankfurt-Rückkehrer Kevin Trapp traf bei beiden Gegentoren gegen Bremen keine Schuld.

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