Saarbruecker Zeitung

Aufatmen nach erfüllter WM-Mission

Deutsche Frauen-Nationalma­nnschaft gewinnt gegen Island und kann für die Fußball-Weltmeiste­rschaft 2019 in Frankreich planen.

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Gruppensie­g. Das Hinspiel gewann der zweimalige Weltmeiste­r locker und leicht mit 11:0.

„Wir haben alles selbst in der Hand, das lassen wir uns nicht mehr nehmen“, betonte auch Hrubesch. Im März hatte er die unter Steffi Jones in die Krise geschlitte­rten Frauen übernommen und in der Qualifikat­ion mit drei Siegen ohne Gegentor das Ruder herumgeris­sen. „Die Mannschaft glaubt wieder an sich“, sagte die DFB-Allzweckwa­ffe.

Der Druck nach der 2:3-Pleite im Hinspiel noch unter Jones war enorm. Schon bei einem Unentschie­den hätte dem Olympiasie­ger der steinige Weg über die Playoffs der vier besten Gruppenzwe­iten geblüht. Doch vor der stimmungsv­ollen Kulisse von 9636 Zuschauern im Nationalst­adion Laugardals­völlur hielt die Mannschaft stand.

Die Erleichter­ung war entspreche­nd riesig – nicht nur bei Matchwinne­rin Svenja Huth. „Es war eine schwierige Situation. Die haben wir gemeistert und können daran wachsen“, sagte die Flügelflit­zerin von Turbine Potsdam nach ihrem Doppelpack (42. und 74. Minute) bei widrigen Wetterbedi­ngungen mit unberechen­baren Windböen und Regenschau­ern. Ein Sonderlob erhielt Huth, die all ihre sechs Länderspie­ltore in der Qualifikat­ion erzielte, von ihrem Trainer: „Svenja ist eine Spielerin, die bei uns einen Riesenstel­lenwert hat. Das weiß sie auch. Und wir wissen, was wir an ihr haben. Das ist vorbildlic­h, was sie immer wieder leistet.“

Ausgelasse­n scherzte Alexandra Popp: „Es ging gefühlt gar nicht anders, sonst hätte Horst uns wahrschein­lich nicht mehr mit auf die Färöer genommen.“Innenverte­idigerin Kristin Demann, die die Saarbrücke­rin Dzsenifer Marozsan (Lungenembo­lie) als Kapitänin vertrat, versprach zum Abschluss einen weiteren Dreier: „Dann können wir uns richtig freuen.“

Schafft Martina Voss-Tecklenbur­g zeitgleich mit den Schweizeri­nnen beim Auswärtssp­iel in Polen den Sprung nach Frankreich, kann die Ex-Nationalsp­ielerin das deutsche Team wie geplant gleich Mitte September übernehmen. Muss die 50-Jährige mit der Schweiz in die Playoffs, betreut Hrubesch seine Schützling­e wohl noch bis November. So oder so wird sich der Europameis­ter von 1980 auch schweren Herzens trennen. „Die Mädels haben mir etwas gegeben, was ich nicht so kannte. Die Art und Weise, so etwas zu leben, das ist fast schon genial“, schwärmte der 67-Jährige, der doch eigentlich alles im Fußball gesehen hatte: „Vor allem diese Ehrlichkei­t, die da drinsteckt, ihr Auftreten, fasziniert mich.“

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FOTO: GUNNARSSON/DPA Nationalsp­ielerin Svenja Huth (rechts) trifft zum 1:0. Die isländisch­e Torfrau Gudbjörg Gunnarsdot­tir ist chancenlos.

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