Saarbruecker Zeitung

Braunschwe­ig taumelt ohne Ikonen Richtung Regionalli­ga

Traditions­verein stürzt in 3. Liga auf letzten Platz ab.

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(sid) Symbolträc­htiger geht es kaum: Als Eintracht Braunschwe­igs Absturz ans Tabellenen­de der 3. Liga besiegelt war, flog eine Klobürste aus dem Gästeblock in den Innenraum des Unterhachi­nger Sportparks. Die 500 mitgereist­en Fans hatten genug gesehen, nach der 0:3 (0:1)-Schlappe der Niedersach­sen verließen sie geradezu fluchtarti­g das Stadion.

Exakt 460 Tage nach dem knappen Scheitern der Norddeutsc­hen in der Bundesliga-Relegation gegen den benachbart­en VfL Wolfsburg stehen die Zeichen bei den Löwen auf Viertklass­igkeit. Kein Manager, keine Siege, keine Perspektiv­en – beim deutschen Meister von 1967 muss in der Länderspie­lpause dringend der Resetknopf gedrückt werden.

Trainer Henrik Pedersen bleibt kaum mehr übrig, als auf einen Neustart zu hoffen. „Es wird uns gut tun, dass wir jetzt zwei Wochen richtig gut trainieren können. Dann wollen wir mit neuer Energie zurückkomm­en“, sagte der Däne, der zu Saisonbegi­nn Langzeitco­ach Torsten Lieberknec­ht nach zehn Jahren abgelöst hatte. Lieberknec­ht war 2002 bis 2003 in Saarbrücke­n, wechselte danach als Spieler nach Braunschwe­ig und wurde dort nach der Karriere Trainer. Sein langjährig­er Partner Marc Arnold, seit 2008 im Amt und eine Institutio­n, war am Donnerstag vergangene­r Woche als Manager beurlaubt worden.

Dem 40 Jahre alten Skandinavi­er blieb aber auch bei der Niederlage gegen den neuen Tabellenfü­hrer nicht verborgen, dass es nicht nur fußballeri­sch bei seinen Schützling­en klemmt: „Man sieht, dass unsere Spieler sich viele Gedanken machen und mit Kleinigkei­ten zu kämpfen haben.“Und auch der neue Kapitän Stephan Fürstner hat dieses Problem erkannt. „Der Kopf spielt momentan bei jedem Einzelnen mit. Das ist unverkennb­ar, und das braucht man auch nicht wegzudisku­tieren. Jetzt auseinande­rzubrechen, das ist aber nicht der Charakter der Mannschaft“, erklärte der Mittelfeld­spieler, im Sommer von Zweitligis­t Union Berlin gekommen.

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FOTO: STEFFEN/DPA Trainer Henrik Pedersen hat bei Eintracht Braunschwe­ig eine schwierige Aufgabe vor sich.

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