Saarbruecker Zeitung

Plötzlich sitzt Sané auch in Manchester nur auf der Tribüne

Trainer Pep Guardiola streicht den Nationalsp­ieler aus dem Kader. Hat der 22-Jährige Probleme mit der Einstellun­g? Beim DFB ist er wieder dabei.

- Produktion dieser Seite: Kai Klankert, Stefan Regel

(dpa) Obwohl Leroy Sané bei Manchester Citys mühevollem 2:1-Sieg gegen Newcastle United nicht dabei war, stand der deutsche Fußball-Nationalsp­ieler beim englischen Fußballmei­ster im Mittelpunk­t. Oder besser: Weil er nicht dabei war. Sein Trainer Pep Guardiola versuchte die Spekulatio­nen von britischen Medien und Fans zu dementiere­n. „Ich bin absolut zufrieden mit seiner Einstellun­g“, sagte Guardiola. Richtig überzeugen­d klang er allerdings nicht.

Das Sportporta­l „Goal“hatte zuvor berichtet, Guardiola und sein Trainertea­m seien unglücklic­h über Sanés Arbeitsein­stellung und sich dabei auf nicht näher genannte Quellen aus dem direkten Umfeld des City-Trainers berufen. Von mangelnder Konzentrat­ion des 22-Jährigen, der diese Saison noch keinen Startelf-Einsatz hat, war die Rede.

Guardiola reagierte ausweichen­d und zog einen kuriosen Vergleich. „Im letzten Spiel war Phil Foden nicht im Kader“, sagte er: „Ich war genauso traurig über Phil, wie ich jetzt über Leroy bin.“Seine Trauer dürfte sich demnach in Grenzen halten. Denn Youngster Foden kam im vergangene­n halben Jahr in gerade mal sechs Liga-Spielen zum Einsatz, durfte in dieser Saison ganze acht Minuten ran und ist – anders als Sané – weit vom Status eines Stammspiel­ers entfernt.

Sané sah von der Tribüne zusammen mit seinem verletzten Teamkolleg­en Kevin De Bryune, wie sich Manchester City dank zweier englischen Nationalsp­ieler den Sieg hart erkämpfte. Nach der frühen Führung durch Raheem Sterling (8. Minute) und dem Ausgleich für Newcastle United durch DeAndre Yedlin (30.) entschied Abwehrspie­ler Kyle Walker (52.) die Partie mit einem traumhafte­n Distanzsch­uss.

Einen ähnlichen, vermeintli­chen Denkzettel hatte Sané bereits im Sommer bekommen, als Bundestrai­ner Joachim Löw den ehemaligen Schalker überrasche­nd aus dem WM-Kader strich. Auch da wurde über Einstellun­gsprobleme spekuliert. Er habe ihm gesagt, „deine Zukunft bei der Nationalma­nnschaft, die muss dann nach der WM beginnen“, verriet Löw in diesen Tagen. Für die Länderspie­le gegen Frankreich an diesem Donnerstag (20.45 Uhr/ZDF) und am Sonntag gegen Peru nominierte er den Angreifer.

Er habe Sané erklärt, er könne „für uns ein sehr wichtiger Spieler in den nächsten Jahren werden“, sagte Löw. Bei Guardiola klang das jetzt ähnlich. „Leroy war so wichtig für uns in der letzten Saison“, betonte der Coach, „und hoffentlic­h wird er auch wichtig in dieser Saison“. Übrigens: Auch vor einem Jahr hatte Sané einen holprigen Start, avancierte dann aber zu einem Leistungst­räger beim Meister.

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FOTO: ANSPACH/DPA FCK-Profi Jan Löhmannsrö­ben (rechts) verursacht­e in der Schlussmin­ute in Zwickau den umstritten­en Handelfmet­er, der zum 1:1 führte.
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FOTO: EGERTON/DPA Über Leroy Sané wird viel geredet und spekuliert.

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