Schneller Rückschlag für die HG Saarlouis
Handballer verpatzen ihre Heimpremiere in der 3. Liga Süd gegen den TuS Fürstenfeldbruck.
Die Kulisse war so stimmungsvoll, wie sie bei der HG Saarlouis gehofft hatten: 950 Zuschauer verfolgten am Samstag in der Stadtgartenhalle die Heimpremiere ihrer Handballer in der 3. Liga Süd gegen den TuS Fürstenfeldbruck. Die Fans gaben alles, halten der HG auch nach dem Zweitliga-Abstieg scheinbar die Treue. Doch 60 Minuten lautstarke Unterstützung waren nicht genug: Die Enttäuschung war den Spielern bei der Verabschiedung vom Publikum anzusehen, während die Gäste aus Bayern im Kreis tanzten und ihren 24:22 (13:13)-Sieg feierten.
„Die Stimmung war sehr geil“, unterstrich HG-Neuzugang Quentin Abadie, um dann die Ursachen für das missglückte Heimdebüt zu eruieren. „Wir hatten zu viele Fehlwürfe – das war das Problem. Nur 22 Tore sind zu wenig“, sagte der Franzose, der es nach der letzten Auszeit seines Trainers Philipp Kessler verpasst hatte, noch mal auf 23:24 zu verkürzen (60.). Abadie scheiterte am starken Gäste-Torwart Michael Luderschmid – den Kollegen erging es oft ähnlich. „In der zweiten Hälfte war klar zu sehen, wo heute das Problem lag“, befand Kessler: „Wir haben die Chancen nicht verwertet. Der gegnerische Torwart hält nach der Pause sieben freie Bälle. Die müssen wir einfach machen – dann sieht es anders aus.“So aber folgte dem 22:21-Startsieg bei der TSG Haßloch der schnelle Rückschlag für die neu formierten HG-Handballer.
Im ersten Spiel hatten sie mit guter Abwehrarbeit die Basis gelegt. Gegen Fürstenfeldbruck hakte es anfangs in der Defensive – speziell im Mittelblock um Lars und Peter Walz. Ausgerechnet Falk Kolodziej, der Saarlouis nach dem Abstieg verlassen hatte, bekam die HG nicht in den Griff. Der Ex-Saarlouiser warf vier von sechs Toren vor der Pause, darunter das erste im Spiel (3. Minute). Auch Max Horner, neben Peter Walz und Kolodziej Topwerfer der Partie, bekam oft zu viel Raum und überwand HG-Torwart Patrick Schulz in Hälfte eins gleich fünf Mal. Das erste Heimtor glückte Lars Walz nach drei Minuten zum 1:1. Danach zogen die „Panther“weg. Es war dann der kurzfristig verpflichtete Kroate Josip Grbavac, der zum Ende der ersten Halbzeit mit drei seiner fünf Tore beim Debüt zum 13:13 ausglich.
Die letztmalige HG-Führung erzielte Grbavac zum 15:14 (35.), ehe sich die Abschlussschwäche eklatant äußerte. Die Gäste enteilten in kurzer Zeit auf 18:15 (38.) – weil Panthers-Torwart Luderschmid glänzte, während Schulz sein Können zu selten zeigte. „Wir hatten den besseren Torhüter. Das war der einzige Unterschied“, sagte Gästetrainer Martin Wild. Zudem hatte Saarlouis Pech: So prallte kurz nach dem letztmaligen Ausgleich durch Max Hartz (49.) zum 20:20 ein bayrischer Siebenmeter vom Pfosten genau zu Frederik Hartz, der auf 22:20 für die Gäste stellte (51.). Abadie verkürzte zwei Mal, nach dem 22:24 trafen er und Lars Walz die Latte. „Fürstenfeldbruck hat es clever zu Ende gespielt“, sagte Kessler, der sich diesmal nicht selbst in die Partie brachte.
Trotz der Pleite sah er auch Positives: „Wir haben sie oft ins Zeitspiel gezwungen. Die Abwehr stand wieder vernünftig.“Zudem habe man trotz fehlender Abstimmung Chancen kreiert: „Wir müssen halt treffen, ansonsten kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen“, sagte Kessler, dessen Team als nächstes am kommenden Sonntag bei der HBW Balingen-Weilstetten II (17 Uhr) gastiert.