Saarbruecker Zeitung

Schneller Rückschlag für die HG Saarlouis

Handballer verpatzen ihre Heimpremie­re in der 3. Liga Süd gegen den TuS Fürstenfel­dbruck.

- VON DAVID BENEDYCZUK

Die Kulisse war so stimmungsv­oll, wie sie bei der HG Saarlouis gehofft hatten: 950 Zuschauer verfolgten am Samstag in der Stadtgarte­nhalle die Heimpremie­re ihrer Handballer in der 3. Liga Süd gegen den TuS Fürstenfel­dbruck. Die Fans gaben alles, halten der HG auch nach dem Zweitliga-Abstieg scheinbar die Treue. Doch 60 Minuten lautstarke Unterstütz­ung waren nicht genug: Die Enttäuschu­ng war den Spielern bei der Verabschie­dung vom Publikum anzusehen, während die Gäste aus Bayern im Kreis tanzten und ihren 24:22 (13:13)-Sieg feierten.

„Die Stimmung war sehr geil“, unterstric­h HG-Neuzugang Quentin Abadie, um dann die Ursachen für das missglückt­e Heimdebüt zu eruieren. „Wir hatten zu viele Fehlwürfe – das war das Problem. Nur 22 Tore sind zu wenig“, sagte der Franzose, der es nach der letzten Auszeit seines Trainers Philipp Kessler verpasst hatte, noch mal auf 23:24 zu verkürzen (60.). Abadie scheiterte am starken Gäste-Torwart Michael Luderschmi­d – den Kollegen erging es oft ähnlich. „In der zweiten Hälfte war klar zu sehen, wo heute das Problem lag“, befand Kessler: „Wir haben die Chancen nicht verwertet. Der gegnerisch­e Torwart hält nach der Pause sieben freie Bälle. Die müssen wir einfach machen – dann sieht es anders aus.“So aber folgte dem 22:21-Startsieg bei der TSG Haßloch der schnelle Rückschlag für die neu formierten HG-Handballer.

Im ersten Spiel hatten sie mit guter Abwehrarbe­it die Basis gelegt. Gegen Fürstenfel­dbruck hakte es anfangs in der Defensive – speziell im Mittelbloc­k um Lars und Peter Walz. Ausgerechn­et Falk Kolodziej, der Saarlouis nach dem Abstieg verlassen hatte, bekam die HG nicht in den Griff. Der Ex-Saarlouise­r warf vier von sechs Toren vor der Pause, darunter das erste im Spiel (3. Minute). Auch Max Horner, neben Peter Walz und Kolodziej Topwerfer der Partie, bekam oft zu viel Raum und überwand HG-Torwart Patrick Schulz in Hälfte eins gleich fünf Mal. Das erste Heimtor glückte Lars Walz nach drei Minuten zum 1:1. Danach zogen die „Panther“weg. Es war dann der kurzfristi­g verpflicht­ete Kroate Josip Grbavac, der zum Ende der ersten Halbzeit mit drei seiner fünf Tore beim Debüt zum 13:13 ausglich.

Die letztmalig­e HG-Führung erzielte Grbavac zum 15:14 (35.), ehe sich die Abschlusss­chwäche eklatant äußerte. Die Gäste enteilten in kurzer Zeit auf 18:15 (38.) – weil Panthers-Torwart Luderschmi­d glänzte, während Schulz sein Können zu selten zeigte. „Wir hatten den besseren Torhüter. Das war der einzige Unterschie­d“, sagte Gästetrain­er Martin Wild. Zudem hatte Saarlouis Pech: So prallte kurz nach dem letztmalig­en Ausgleich durch Max Hartz (49.) zum 20:20 ein bayrischer Siebenmete­r vom Pfosten genau zu Frederik Hartz, der auf 22:20 für die Gäste stellte (51.). Abadie verkürzte zwei Mal, nach dem 22:24 trafen er und Lars Walz die Latte. „Fürstenfel­dbruck hat es clever zu Ende gespielt“, sagte Kessler, der sich diesmal nicht selbst in die Partie brachte.

Trotz der Pleite sah er auch Positives: „Wir haben sie oft ins Zeitspiel gezwungen. Die Abwehr stand wieder vernünftig.“Zudem habe man trotz fehlender Abstimmung Chancen kreiert: „Wir müssen halt treffen, ansonsten kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen“, sagte Kessler, dessen Team als nächstes am kommenden Sonntag bei der HBW Balingen-Weilstette­n II (17 Uhr) gastiert.

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FOTO: RUPPENTHAL Zu selten nutzte die HG Saarlouis – hier mit Kreisläufe­r und Kapitän Peter Walz am Ball – gegen den TuS Fürstenfel­dbruck ihre Chancen.

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