Saarbruecker Zeitung

Minister erklärt Ende der Notlage des Saarlandes

Nach Jahren harten Sparens kann das Land wieder mehr Geld ausgeben – mit Segen des Finanzmini­sters.

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(ukl) Der Schuldenbe­rg im Saarland von rund 14 Milliarden Euro soll 2019 erstmals seit 19 Jahren schrumpfen. Das kündigte Finanzmini­ster Peter Strobel (CDU) bei der Vorstellun­g des Entwurfs für den Doppelhaus­halt 2019/2020 an, den das Kabinett gestern beschlosse­n hat. Das Saarland habe damit den „Wendepunkt“geschafft und könne seine jahrzehnte­lange „extreme Haushaltsn­otlage“beenden. „Der Doppelhaus­halt 2019/2020 ist der Beginn einer neuen Zeitrechnu­ng für das Saarland“, sagte Strobel. So wolle die Regierung in den nächsten zwei Jahren Schulden in Höhe von insgesamt über 160 Millionen Euro tilgen, einen Beitrag zur Überwindun­g der Haushaltss­chieflage der Kommunen leisten, in das „Jahrzehnt der Investitio­nen“einsteigen sowie Rücklagen für Haushaltsj­ahre mit schlechter­en Rahmenbedi­ngungen bilden. Am 23. Oktober wird der Entwurf in den Landtag eingebrach­t und soll Anfang Dezember endgültig verabschie­det werden.

In weniger als zehn Jahren sei es dem Saarland gelungen, das strukturel­le Defizit von 1,25 Milliarden Euro auf 125 Millionen Euro im Jahr 2019 zu senken. Grund dafür seien einerseits gute Rahmenbedi­ngungen, aber auch der Konsolidie­rungsproze­ss der Landesregi­erung. Damit halte das Land die Defizitobe­rgrenze ein und erhalte somit weiter Konsolidie­rungshilfe­n des Bundes. Dadurch werde es 2019 erstmals möglich, Schulden in Höhe von 80 Millionen Euro zu tilgen.

Der Etat sieht für 2019 zusätzlich­e Investitio­nen von rund 13 Millionen Euro vor, 2020 sind rund 68 Millionen Euro reserviert. Das Geld soll vor allem in die Bereiche Forschung, Bildung und Digitalisi­erung fließen.

Das Gesamtvolu­men des Haushalts beträgt 2019 rund 4,6 Milliarden Euro, im Jahr 2020 rund 4,8 Milliarden Euro. 2018 umfasste der Haushalt rund 4,1 Milliarden Euro.

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FOTO: DIETZE/DPA Finanzmini­ster Peter Strobel(CDU) hat den Doppelhaus­halt 2019/2020 vorgestell­t.

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