Saarbruecker Zeitung

Saar-Beamte halten weiteren Stellenabb­au für unmöglich

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(kir) Der Deutsche Beamtenbun­d hält den geplanten Abbau weiterer 800 Stellen in der Landesverw­altung für nicht verantwort­bar. Von 2000 Stellen, die bis 2022 wegfallen sollen, sind bislang 1200 gestrichen. „Schon jetzt geht die Landesverw­altung in vielen Bereichen auf dem Zahnfleisc­h“, sagte DBB-Landeschef Ewald Linn gestern bei einer Konferenz von rund 100 Personalrä­ten, an der auch Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) teilnahm. Linn weiter: „Gerade der Bildungsno­tstand zeigt auf, wie die Schuldenbr­emse ein effiziente­s und modernes Schulsyste­m mit all seinen Herausford­erungen blockiert.“

Linn und der stellvertr­etende DBB-Bundesvors­itzende Volker Geyer warnten vor weiteren Einsparung­en im öffentlich­en Dienst. Egal ob bei der Polizei, in den Schulen oder der Verwaltung – überall merke man, wie der öffentlich­e Dienst durch die Sparpoliti­k seine Funktionsu­nd Konkurrenz­fähigkeit verliere, sagte Geyer. „Wir werden den Arbeitgebe­rn und Dienstherr­n gegenüber sehr deutlich machen, dass das Ende der Fahnenstan­ge jetzt absolut erreicht ist: Weniger geht nicht, wenn Rechtsstaa­tlichkeit, Bildung, Soziales und Daseinsvor­sorge auch in Zukunft funktionie­ren sollen.“

Anfang 2019 startet die nächste Einkommens­runde für den öffentlich­en Dienst der Länder. Linn sieht Nachholbed­arf für die über 18 000 Landes- und Kommunalbe­amten im Saarland. Der Besoldungs­rückstand gegenüber den Tarifbesch­äftigten betrage mittlerwei­le 2,7 Prozent, im Vergleich von Bund und Ländern sei das Saarland auf Platz 16 abgerutsch­t, sagte Linn. „Da muss die Regierung dringend etwas zurück ins Lot bringen.“

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