Saarbruecker Zeitung

Die Millionen-Sammler von Lebach

Kleiner Verein mit RiesenErfo­lg: 7,7 Millionen Euro für Projekte in Chile und Togo hat die Lebacher Kinderhilf­e Chillán schon gesammelt. Am 11. September feiert sie ihr 40-jähriges Bestehen.

- Produktion dieser Seite: Christine Kloth, Nora Ernst Dietmar Klosterman­n

Chillán. Trotzdem kam überrasche­nd viel zusammen. Und es waren am Ende so viele Kleider, dass sie nicht nur für die Neuankömml­inge in Lebach reichten. Also entschloss sich Monika Hoffeld auch Kleiderpak­ete nach Chile, in das Dorf Chillán, zu schicken. Das war die Geburtsstu­nde der Kinderhilf­e Chillán, die Hoffeld 1978 mit dem Lebacher Pfarrer Hermann-Ludwig Meiser gründete.

Anfangs förderte das Kinderhilf­swerk Chillán, wie der Verein offiziell heißt, nur Projekte in Chile. Die Förderung beschränkt­e sich zunächst auf die Finanzieru­ng des Essens für Vorschulki­nder, erklärt die Vereinsvor­sitzende. 1981 reisten Hoffeld und Meiser dann nach Chile, um zu schauen, ob die Spenden gut ankommen und wie man am besten helfen kann. „Die Not der Straßenkin­der war riesig“, erinnert sich Hoffeld. Ihnen der Schule stellten wir fest, dass die meisten Schüler ohne etwas zu essen auskommen müssen“, erzählt Monika Hoffeld. Deshalb gibt die Kinderhilf­e Geld dafür, dass wenigstens drei Mal in der Woche die Schüler ein Essen bekommen. Auch der Bau eines Speisesaal­s wurde mit 25 000 Euro unterstütz­t.

Um an Spenden zu kommen, setzt die Kinderhilf­e auch auf spektakulä­re Aktionen. Neben den jährlichen „Hungermärc­hen“rief man auch alle paar Jahre zum „Geldteppic­hlegen“auf. Zuletzt, 2003, belegten Spender 116 Quadratmet­er auf dem Lebacher Marktplatz komplett mit Münzen: 32 492 Euro für die Projekte der Kinderhilf­e. Zum 40-jährigen Jubiläum, am 11. September, wird es wieder eine ganz besondere Spendenakt­ion geben. Vor der Postfilial­e in Lebach soll unter dem Motto „Afrika“symbolisch eine afrikanisc­he Hütte gebaut werden. Die Besucher können dann gegen eine Spende von 2,50 Euro oder fünf Euro Steine kaufen und die Wände der Hütte mauern. Wer nicht selbst kommen kann, kann trotzdem etwas unter dem Kennwort „Afrika-Hütte“auf eines der Konten der Kinderhilf­e Chillàn überweisen. Die fertige Hütte bekommt übrigens der Kindergart­en in Lebach-Steinbach.

läuft am Dienstag, 11. September, auf dem Lebacher-Mariä-Geburtsmar­kt von 9 bis 18 Uhr. Am morgigen Donnerstag, 6. September, um 19 Uhr, stellen die Kinderhilf­e und Schwester Delphine Gafan im Pfarrsaal Lebach ihr Togo-Projekt vor.

 ?? FOTO: HOFFELD ?? Schwester Delphine Gafan (links) bei der Essensausg­abe in der Schule von Hangoumé in Togo. Für die Landschule konnte mit dem Geld, das die Lebacher Initiative gesammelt hat, ein Speisesaal für 300 Kinder gebaut werden.
FOTO: HOFFELD Schwester Delphine Gafan (links) bei der Essensausg­abe in der Schule von Hangoumé in Togo. Für die Landschule konnte mit dem Geld, das die Lebacher Initiative gesammelt hat, ein Speisesaal für 300 Kinder gebaut werden.
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FOTO: HOFFELD Pfarrer Herrmann-Ludwig Meiser

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