Saarbruecker Zeitung

Mit schlauen Uhren im Geschäft bezahlen

Viele Hersteller stellen auf der Technikmes­se IFA neue Smartwatch-Modelle vor – darunter ist ein intelligen­tes Armband.

- VON DIRK AVERESCH

BERLIN (dpa) Smartwatch­es, also Uhren mit Display und integriert­em Computer-Chip, gibt es für verschiede­nste Zwecke und sie werden immer autonomer. Das zeigt ein Blick auf neue Modelle, die auf der Technikmes­se IFA noch bis 5. September zu sehen sind.

So hat die Fossil-Gruppe in Berlin neue Uhren mit eigenem GPS-Modul vorgestell­t, die Distanzen ohne ein verbundene­s Smartphone messen, Routen aufzeichne­n und anzeigen können. Darunter ist die minimalist­isch gestaltete Skagen Falster 2, die Lifestyle und Sport verbinden soll. Dank eines eingebaute­n NFCChips kann der Nutzer mit der Falster zum Beispiel via Google Pay beim Einkaufen kontaktlos zahlen. Für Sportler bringt die Uhr eine Herzfreque­nzmessfunk­tion mit, außerdem ist sie wasserdich­t. Einen Preis nannte Fossil noch nicht.

Auf der Falster 2 läuft Googles Wear OS. Der Internetko­nzern hat das Betriebssy­stem für Smartwatch­es passend zur IFA aktualisie­rt. Es gibt neue Wischgeste­n, mit denen Nutzer einen schnellen Zugriff auf Informatio­nen und Benachrich­tigungen erhalten oder Funktionen wie Google Pay aufrufen können. Wer Googles Assistant-Software nutzt, erhält nun auch personalis­ierte Informatio­nen, Hinweise oder Erinnerung­en direkt auf seine Smartwatch.

Als Fashion-Smartwatch bezeichnet Sony seine neue FES Watch U. Der Nutzer kann jederzeit Design und Aussehen der Uhr ändern. Das Ziffernbla­tt sowie große Teile des Armbands bestehen aus sogenannte­m E-Paper, das auch E-Reader wie Amazons Kindle nutzen. Der Vorteil der dieser Displays ist, dass sie Strom nur benötigen, wenn sich der Inhalt der Anzeige ändert. Gestalten können Kunden die Uhr in der zugehörige­n App für Android und iOS – oder sie greifen auf mehr als 100 vorinstall­ierte Designs zurück. Das E-Paper-Display kann allerdings nur die Farben Schwarz und Weiß darstellen. Die FES Watch U soll im September in Silber und mit Mineralgla­s für 600 Euro sowie in Schwarz mit Saphirglas und Titanionen-Beschichtu­ng für 800 Euro zu haben sein.

Ein weiteres ungewöhnli­ches Konzept von Sony heißt Wena. Es soll eine Smartwatch sein für alle, die eigentlich gar keine haben wollen. Die gesamte Technik ist im Armband versteckt, das sich mit einer bereits vorhandene­n klassische­n Uhr verbinden lässt. Zudem bietet Sony analoge Wena-Uhren an, von der kleinen Eckigen bis zum großen Chronograp­hen, die mit dem Armband verbunden werden können. Um Benachrich­tigungen sehen zu können, muss der Träger sein Handgelenk nur kurz um 180 Grad drehen: Anzeigen und LEDs versteckt Sony da, wo bei einem normalen Armband die Schließe ist. Das smarte Wena-Armband gibt es in einer Version mit Funktionen für Sportler aus einem gummiartig­en Material oder in vielen Leder- oder Metallvari­ationen. Bislang ist es zwar nur in Japan und Hongkong erhältlich. Laut Sony könnte das Armband aber bald auch auf den deutschen Markt kommen. Der Preis für ein Armband liegt bei ungefähr 350 Euro. Wer eine Wena-Uhr dazu kaufen möchte, landet bei 600 Euro. An Naturbegei­sterte richtet sich

Casio mit dem Modell WSD-F30. Sie ist eine Mischung aus Smartwatch und Sportuhr, die bis 5 Bar, also 50 Meter Tauchtiefe, wasserdich­t sein soll. Sie läuft ebenfalls mit Googles Wear OS und soll Ende Januar 2019 auf den Markt kommen – der Preis steht noch nicht fest. Auch Casio setzt beim 1,2-Zoll-Display auf zwei verschiede­ne Bildschirm-Technologi­en, um Strom zu sparen. Zentral

ist die GPS- und Kartenfunk­tion, für deren Aufruf die Uhr einen physischen Knopf hat. Spezial-Modi gibt es fürs Trekking, Angeln, Radfahren, Paddeln und Aktivitäte­n im Schnee. Auch ein Barometer, einen digitalen Kompass und Höhenmesse­r stehen den Nutzern zur Verfügung.

Die Vivosmart 4 von Garmin zeigt dem Träger einen Gesamtwert für seine körperlich­e Verfassung an und gibt auf dessen Basis konkrete Tipps für Bewegung im Alltag oder das Training. Nach Angaben des Hersteller­s ist auch eine Schlafanal­yse-Funktion vorhanden. Die Vivosmart 4 wird noch im Laufe des September erhältlich sein und kostet 140 Euro.

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FOTO: ROBERT GÜNTHER/DPA Sonys intelligen­tes Wena-Armband gibt es separat oder zusammen mit einer klassische­n Uhr.

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