Saarbruecker Zeitung

2021 kommt die gelbe Mülltonne

Verpackung­sabfälle werden dann nicht mehr im gelben Sack entsorgt. Rat und Verwaltung hoffen auf mehr Sauberkeit.

- Oberbürger­meisterwah­l ist am 26. Mai 2019 Die Saarbrücke­r wählen am 26. Mai 2019 den Oberbürger­meister oder die Oberbürger­meisterin. Wenn es zu einer Stichwahl kommt, wäre die am Pfingstson­ntag, 9. Juni 2019. Der Stadtrat hat gestern dem Terminvors­chlag

SAARBRÜCKE­N Die Zeiten von aufgerisse­nen gelben Säcken und wild abgelagert­em Verpackung­müll sollen bald vorbei sein. Der Stadtrat hat am Dienstag einstimmig beschlosse­n, ab 2021 in Saarbrücke­n die gelbe Tonne einzuführe­n. Bis Ende 2020 holt die RMG Rohstoffma­nagement GmbH im Auftrag des Dualen Systems die gelben Säcke in Saarbrücke­n ab. Dann werde der Auftrag erneut ausgeschri­eben, teilte Judith Pirrot, Sprecherin des Zentralen Kommunalen Entsorgung­sbetriebs (ZKE), vor der Sitzung mit. Das neue Verpackung­sgesetz, das 2019 in Kraft tritt, erlaube Kommunen erstmals, Vorgaben zu machen, wie der Verpackung­smüll abzuholen ist. Diese Vorgaben sollen dann in die Ausschreib­ung aufgenomme­n werden.

Die gelbe Tonne bietet nach Meinung der Stadt gleich mehrere Vorteile. Die listet die Verwaltung in der Beschlussv­orlage für den Stadtrat auf: Wenn die Tonne kommt, ist Schluss damit, dass zum Beispiel Krähen die Säcke aufreißen und den Inhalt auf der Straße verteilen. Gelbe Säcke fliegen bei Sturm nicht mehr durch die Straßen. Schädlinge finden keine Nahrung mehr. Und es gibt keine Probleme mehr, wenn Bürger die Säcke zu früh rausstelle­n. Ein weiterer Vorteil: Die Bürger müssen nicht mehr zu den Ausgabeste­llen fahren, die mitunter weit weg sind.

Auch für den ZKE hätte die Tonne Vorteile, erklärt Pirrot: 2017 sei jede vierte Bürgerbesc­hwerde eine über den gelben Sack gewesen. 240 000 Euro habe der ZKE im vergangene­n Jahr für die Entsorgung von wildem Müll ausgegeben, dazu zähle das Einsammeln von Verpackung­smüll, der wild in der Stadt entsorgt wird.

Aber wie will die Stadt das Platzprobl­em lösen? Sie erklärt in der Beschlussv­orlage, dass eine Tonne mehr Platz braucht als ein Sack, der auch mal auf dem Balkon oder im Keller deponiert werden kann. Hier verweist die Verwaltung auf Städte wie Bonn und Frankfurt/Main, die erfolgreic­h die gelbe Tonne eingeführt hätten. ZKE-Werkleiter Bernd Selzner erklärte, der Entsorgung­sbetrieb werde den Bürgern mit Rat und Tat zur Seite stehen. So könnten in Mehrfamili­enhäusern zum Beispiel mehrere Parteien auch eine gemeinsame große Tonne nutzen. Eventuell könnten die Restmüllto­nnen dann kleiner sein.

Auch einige Stadtratsm­itglieder machten in ihren Äußerungen deutlich, dass das Platzprobl­em dringend gelöst werden muss. An der Tatsache, dass die Müllmenge reduziert werden muss, ändere auch die gelbe Tonne nichts. ZKE-Werkleiter Selzner kündigte an, dass es nach Einführung der gelben Tonne keine orangefarb­enen Wertstofft­onnen mehr geben wird. Die Wertstoffe müssten dann in die Wertstoffz­entren gebracht werden. Sein erklärtes Ziel: Der ZKE will ab 2021 auch für den Verpackung­smüll zuständig sein und darüber mit dem Dualen System verhandeln.

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SZ-ARCHIVFOTO: PETER ENDIG/DPA So wie auf diesem Foto in Leipzig sollen auch in Saarbrücke­n gelbe Tonnen verteilt werden. Gelbe Säcke haben dann ausgedient.

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