Hilfe für das bedrohte Guaraní-Volk
Hiltrud Hartmann aus Saarbrücken will dem vom Aussterben bedrohten Volk der Guaraní in Argentinien eine Zukunft schaffen. Ihr Projekt hilft den Menschen seit 1985.
(red) Die Saarbrückerin Hiltrud Hartmann lebte und arbeitete sechs Jahre in Argentinien, wo sie im Nordosten das bedrohte Volk der Guaraní kennenlernte. 1985 begann sie ein Entwicklungshilfeprojekt, um jungen Guaraní eine Chance zu geben. Die Lehrerin sah die Not dieser Menschen, denen durch Raubbau am Wald Lebensraum und Kultur genommen waren.
Guaraní sind ursprünglich Jäger und Sammler. Für ihre Kinder gab es keine Ausbildungsmöglichkeiten. Selbst heute sind sie rar. Medizinisch sind sie nicht versorgt, viele noch unter- oder mangelernährt. „Die katastrophalen hygienischen Verhältnisse in den Einraum-Bambushütten übersteigen unsere Vorstellungskraft“, sagt Hartmann. Die großen Familien mit mehr als zehn Kindern wohnen auf der Erde.
Guaraní ernähren sich hauptsächlich von Mais und Maniok. Größere Anbauflächen gibt es nicht. Ihnen gehört das Land nicht, auf dem sie nur geduldet sind. Hilflos, ohne Perspektive und Unterstützung vom Staat, sind sie vom Aussterben bedroht. Das interessiert in Argentinien kaum jemanden. Unterstützt von ihrem Mann Herbert will Hiltrud Hartmann die Armut mit Bildung für Guaraní-Kinder beseitigen. Sie sind dabei, in den Dörfern, die Hilfe wollen, Vorschulen, Schulen und sanitäre Anlagen samt Wasserversorgung zu errichten und den Kindern eine bis zwei Mahlzeiten pro Tag zu geben. Mittlerweile lernten etwa 1000 Kinder Lesen und Schreiben. Zwölf Schulen und vier Kindergärten mit sanitären Einrichtungen sind inzwischen gebaut.
Hiltrud Hartmann
Vortrag: Dass sich die Situation bessert, zeigt Hiltrud Hartmann mit einer Präsentation am Donnerstag, 13. September, um 18.30 Uhr im Informationszentrum im Forsthaus Neuhaus.
„Die katastrophalen hygienischen Verhältnisse in den Einraum-Bambushütten übersteigen unsere Vorstellungskraft.“