Saarbruecker Zeitung

Saar-Vereine starten in die Ringer-Bundesliga

Die Ringer-Bundesliga mit vier Saar-Vereinen startet in die Saison. Der KSV Köllerbach gibt den Halbfinal-Einzug als Ziel aus.

- VON PATRIC CORDIER

Am Samstag startet die neue Saison in der Ringer-Bundesliga. Von den saarländis­chen Vereinen hat der KSV Köllerbach die größten Ambitionen. Außerdem treten der ASV Hüttigweil­er, der AC Heusweiler und der KV Riegelsber­g an.

An diesem Samstag beginnt die neue Saison der Ringer-Bundesliga. Wie im vergangene­n Jahr sind mit dem KSV Köllerbach, dem ASV Hüttigweil­er, dem KV Riegelsber­g und dem AC Heusweiler gleich vier saarländis­che Vereine am Start. Nach dem Ausstieg von fünf renommiert­en Vereinen, die sich in einer internatio­nal nicht anerkannte­n Profiliga zusammenge­schlossen haben, hatte der Deutsche Ringer-Bund vor einem Jahr die vorherigen Zweitligis­ten zum Zwangsaufs­tieg in die gemeinsame Bundesliga verdonnert. Befürchtun­gen über eine rückläufig­e Attraktivi­tät zerschluge­n sich schnell. Außer beim etablierte­n Erstligist­en Köllerbach stiegen die Zuschauerz­ahlen an, auch wenn nicht alle Kämpfe das Niveau der Vorjahre erreichten. Die vielen Derbys und das Etikett „Bundesliga“lockten.

Jetzt geht es wieder los. Der deutsche Vizemeiste­r Köllerbach empfängt zum Auftakt am Samstag um 19.30 Uhr die RKG Freiburg in der Kyllbergha­lle. Dabei wird Publikumsl­iebling und Leistungst­räger Heiki Nabi fehlen. „Er hat uns nicht verlassen, will sich nur ganz konzentrie­rt auf die Weltmeiste­rschaften im Herbst vorbereite­n und verzichtet darum auf die Bundesliga“, erläutert Thomas Geid, der Mannschaft­sverantwor­tliche beim KSV.

Die Kaderzusam­menstellun­g war früh abgeschlos­sen. Mit Michael Metzger und Pajtim Sefai (75 Kilo griechisch-römisch) vom AC Heusweiler und dem Ex-Hüttigweil­er Steven Ecker (61 Kilo Greco) kommen gleich drei Neue aus dem Saarland. Der Ungar Erik Szilvassy (86 Kilo Greco, RV Thalheim) und Andrii Yatsenko (57 Kilo Freistil, ASV Mainz) komplettie­ren das Aufgebot des KSV. „Wenn man sieht, wie sich andere Vereine verstärkt haben, wäre das Erreichen des Halbfinals sicher schon als Erfolg für uns anzusehen“, bleibt Geid bei der Formulieru­ng des Saisonziel­s zurückhalt­end.

Die Finanzieru­ng der Saison wackelte lange, leistungsb­ezogene Zuschüsse von der Sportstift­ung und dem Landesauss­chuss Leistungss­port (LAL) lassen auf sich warten. „Den Antrag beim LAL kann ich erst nach dem ersten Kampftag stellen, der Bescheid der Sportstift­ung liegt vor. Ich hoffe, dass das Geld zeitnah ausbezahlt wird“, sagt Köllerbach­s Vorsitzend­er Hilmar Rehlinger, der nach dem Ausstieg von Ursapharm vor einem Jahr noch immer einen Hauptspons­or sucht: „Es wird zwar immer gesagt, dass die Fördermitt­el in diesem Jahr unveränder­t fließen. Das stimmt aber so nicht. Es gibt erhebliche Abzüge“, erklärt Rehlinger. Die Probleme beim hochversch­uldeten Landesspor­tverband kommen auch bei den Spitzentea­ms an.

Ein wenig dahinter steht der ASV Hüttigweil­er. „Wir waren zweitbeste­r Saarverein. Das ist auch in dieser Saison unser Ziel“, sagt Trainer Christoph Gall, der mit Olexandr Koldovski aus der Ukraine einen erfahrenen Ringer für die schweren Freistil-Gewichtskl­assen verpflicht­en konnte. Der 16-jährige Numan Bayram (Rheinlands Eiche Büdesheim, 57 Kilo Greco) und der 18-jährige Fabian Wittmann (Heusweiler, 57 Kilo Freistil) sollen ebenso aufgebaut werden wie Urs von Tugginer (71 Kilo Greco), der sich in Hüttigweil­er mehr Einsätze erhofft als beim KSV Köllerbach.

Hüttigweil­er reist am Samstag zur RG Hausen-Zell, Riegelsber­g muss zum ASV Urloffen. „Wir wollen nicht Letzter werden und weiter junge Athleten wie Paul Riemer und Simon Monz integriere­n“, sagt Riegelsber­gs Freistiltr­ainer und sportliche­r Leiter, Edgar Paulus. Die finanziell­en Spielräume sind auch hier eng, Leistungst­räger Marius Braun hat den Verein verlassen. Neu in Riegelsber­g sind die Bulgaren Deyvid Yankov (75 Kilo Greco) und Freistiler Vyacheslav Sugako (KSV Rheinfelde­n) für die Klassen bis 130 Kilo. Greco-Spezialist Dennis Decker (bis 66 Kilo) kam aus Köllerbach, Kevin Arend (130 Kilo Greco) meldete sich nach berufsbedi­ngter Pause zurück.

Mit Titelfavor­it TuS Adelhausen hat der AC Heusweiler gleich den schwersten Brocken im ersten Heimkampf am Samstag in der Halle der Gemeinscha­ftsschule zu Gast. „Wir wollen einfach Kämpfe gewinnen“, sagt Cheftraine­r Cacan Cakmak, der in der abgelaufen­en Runde sieglos blieb. Dazu hat sich der Verein neu aufgestell­t. Daniel Meiser vom ASV Mainz (bis 80 Kilo Greco) ist eine echte Verstärkun­g. Dazu kommen vier neue Ausländer: die Bulgaren Boycho Boychov (Markneukir­chen, 66/71 Kilo Freistil) und Borislav Velinov, der Rumäne Vasile Vlad Caras (98/130 Kilo Greco) und der Finne Heino Ville (85 Kilo Freistil). Sie bilden ein Gerüst für die jungen Athleten. Der erst 19-jährige Nikolai von Berkum (75/85 Kilo Greco, bislang AC Mühlheim) ist ebenso ein Hoffnungst­räger wie im Freistil Julian Kleemann (KSG Erbach) in der Klasse bis 57 Kilo. Außerdem wurde das Trainertea­m mit dem erfahrenen Greco-Spezialist­en Jürgen Both merklich verstärkt. Die Bundesliga kann also beginnen.

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FOTO: SCHLICHTER In der vergangene­n Saison musste sich der KSV Köllerbach im Finale um die deutsche Meistersch­aft dem SV Wacker Burghausen geschlagen geben.
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FOTO: SCHLICHTER Thomas Geid verantwort­et das Team des KSV Köllerbach.
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FOTO: WEISKIRCHE­R Christoph Gall ist der Trainer des ASV Hüttigweil­er.
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FOTO: SCHLICHTER Cacan Cakmak betreut den AC Heusweiler.
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FOTO: SCHLICHTER Edgar Paulus ist der sportliche Leiter des KV Riegelsber­g.

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